Nach der Nominierung von Estlands Regierungschefin Kaja Kallas als neue EU-Außenbeauftragte hat ihre Partei die Weichen für ihre Nachfolge gestellt. Der Vorstand der wirtschaftsliberalen Reformpartei beschloss am Samstag einstimmig, Klimaminister Kristen Michal als Kandidaten für den Posten des Ministerpräsidenten des baltischen EU- und Nato-Landes zu nominieren. Der 48-Jährige dankte der Partei in einer Mitteilung für das Vertrauen und versprach, die Verantwortung würdevoll zu tragen. Michal betonte, dass der Eckpfeiler seiner Vision die Sicherheit des an Russland grenzenden Landes sei.

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Der Parteivorstand beschloss weiter auch eine Überprüfung des bestehenden Koalitionsvertrags. In Estland regiert seit dem Frühjahr 2023 ein Dreierbündnis bestehend aus der Reformpartei, den Sozialdemokraten (SDE) und der liberalen Partei Eesti 200.

Von Estlands Regierungschefin zur EU-Topvertreterin

Kallas war am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel als Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik auserkoren worden. Die 47-jährige Liberale steht seit 2021 als erste Frau in Estlands Geschichte an der Regierungsspitze - und gilt als Verfechterin einer resoluten Haltung des Westens gegenüber Moskau. Sie will der Mitteilung zufolge Estland beim Nato-Gipfel vom 9. bis 11. Juli in Washington vertreten und danach dann zurücktreten.  © dpa

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