Die digitale Brieftasche hat in der EU eine weitere Hürde genommen.
Die Mehrheit im Europäischen Parlament stimmte am Donnerstag in Straßburg dafür, dass sich Bürgerinnen und Bürger künftig in der gesamten EU digital ausweisen und wichtige Dokumente in einer digitalen Brieftasche speichern können.
Der neue digitale Identitätsausweis soll nicht nur dazu dienen, sich online zu identifizieren, sondern den Menschen in der EU auch ermöglichen, digital Dokumente zu unterschreiben oder online ein Bankkonto zu eröffnen. Neben der sogenannten e-ID sollen in einer digitalen Brieftasche weitere Dokumente wie der Führerschein, die Krankenkarte, Zeugnisse oder der Impfpass gespeichert werden können. Die Nutzung der digitalen Identität ist freiwillig.
Mit der neuen Verordnung, die noch von den Mitgliedstaaten beschlossen werden muss, wollen die Abgeordneten EU-Bürgern einen grenzüberschreitenden digitalen Zugang zu wichtigen öffentlichen Dienstleistungen ermöglichen, hieß es in einer Mitteilung vom Parlament. In EU-Ländern wie Estland ist ein digitaler Personalausweis bereits Standard.
"Mit der heute beschlossenen Verordnung wird Europa digitaler", sagte der SPD-Europaabgeordnete Jens Geier. Der digitale Identitätsausweis soll auch die Sicherheit im Online-Handel erhöhen, wie die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler betonte: "Eine Bierbrauerei kann über die e-ID der Online-Kundinnen und -Kunden abfragen, ob das Mindestalter für die Bestellung erfüllt ist."
Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, sprach von einem überfälligen Schritt, "um die Wettbewerbsfähigkeit und digitale Souveränität des Europäischen Binnenmarkts zu stärken". Für die Versicherungswirtschaft würden notwendige Authentifizierungsprozesse "enorm erleichtert". © dpa
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