In vier Monaten wird in den EU-Ländern ein neues Europaparlament gewählt. Die europäischen Grünen gehen mit einer deutschen Europaabgeordneten an der Spitze ins Rennen: Terry Reintke aus Gelsenkirchen.
Die deutsche Europaabgeordnete Terry Reintke führt die europäischen Grünen in diesem Jahr als Spitzenkandidatin in die Europawahl. Delegierte wählten auf einem Parteikongress in Lyon zudem den Niederländer Bas Eickhout zum männlichen Spitzenkandidaten, wie die Europäische Grüne Partei (EGP) am Samstag mitteilte.
Die 36-jährige Reintke bekam gut 55 Prozent der Stimmen. Für ihre beiden Mitbewerberinnen Eilna Pinto aus Lettland und Benedetta Scuderi aus Italien stimmten gut 24 beziehungsweise gut 20 Prozent der Delegierten. Anfang Juni sind die Bürgerinnen und Bürger der 27 EU-Staaten aufgerufen, die Mitglieder des Europaparlaments zu wählen.
Reintkes Themen: Klima, soziale Gerechtigkeit, Rechte der Frau
Reintke kommt aus Gelsenkirchen und ist Fraktionschefin der Grünen im Europaparlament. Sie streitet dort nicht nur für Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit, sondern auch für die Rechte der Frau und die Gleichberechtigung der Geschlechter. Als "lebendige Regenbogenflagge in Brüssel" wurde sie einmal von der Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger bezeichnet. Reintke lebt in einer Beziehung mit der französischen Grünen-Politikerin Melanie Vogel, die Senatorin im französischen Oberhaus ist. Sie setzt sich dafür ein, dass queere Menschen sich outen und ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen.
Nach der Wahl sagte Reintke: "Ich werde für ein vielfältiges, grünes und soziales Europa kämpfen, ein demokratisches Europa, in dem Rassismus und Hass keinen Platz haben."
Weitere Legislatur im Europaparlament ist ihr sicher
Die deutschen Grünen hatten Reintke beim Bundesparteitag in Karlsruhe im November auf den ersten Listenplatz für den Europawahlkampf gewählt. Damit gilt als sicher, dass Reintke auch in der kommenden Legislaturperiode im Parlament sitzen wird. Die europäischen Grünen treffen sich seit Freitag in Lyon. Neben der Wahl der Spitzenkandidaten soll dort ein Wahlprogramm verabschiedet werden. (dpa/afp/mcf) © dpa
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