54 Prozent der Befragten sprechen sich gegen ein Verbot der Alternative für Deutschland aus. Unter Grünen- und Linkswählern ist die Zustimmung für diesen Schritt dagegen besonders hoch.

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Über ein Verbot der Alternative für Deutschland wird derzeit kontrovers diskutiert. Insbesondere nach Enthüllungen um die Teilnahme von AfD-Politikern an einem rechtsextremen Vernetzungstreffen im November mehren sich die Stimmen für ein entsprechendes Verfahren.

54 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger sprechen sich aber dagegen aus. 42 Prozent lehnen die Aussage "Die AfD sollte verboten werden" eindeutig ab, zusätzliche 12 Prozent lehnen sie eher ab. Während 10 Prozent der Befragten unentschieden sind, stimmen 27 Prozent eindeutig und 9 Prozent eher zu: macht 36 Prozent für ein AfD-Verbot.

Das sind die Ergebnisse einer exklusiven Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag unserer Redaktion durchgeführt hat. Zwischen dem 11. und dem 23. Januar wurden dafür 5.091 Personen ab 18 Jahren befragt.

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Besonders groß ist die Ablehnung eines AfD-Verbots in Ostdeutschland

Je nach Parteipräferenz unterscheiden sich die Antworten der Befragten jedoch deutlich. 78 Prozent der Grünen-, 75 Prozent der Linken- und 65 Prozent der SPD-Wähler sprechen sich für ein AfD-Verbot aus. Im Spektrum rechts der Mitte ergibt sich das umgekehrte Bild: FDP-Wähler sind zu 33 Prozent und Unions-Wähler zu 26 Prozent für ein Verbot. Unter AfD-Anhängern stimmt erwartungsgemäß niemand für ein Verbot.

Signifikant sind die Unterschiede der Antworten auch mit Blick auf den Wohnort. In Ostdeutschland ist die Ablehnung eines AfD-Verbots besonders groß: 65 Prozent lehnen hier die Aussage "Die AfD sollte verboten werden" ab. Im Westen sind es 51 Prozent.

Dieses Ergebnis passt zu aktuellen Wahlumfragen: Derzeit liegt die AfD in den ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Brandenburg und Sachsen jeweils bei 30 Prozent Zustimmung oder mehr. Bundesweit sind es dagegen etwa 20 Prozent. (jos)

Information zur Methode

  • Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 5.091 Teilnehmerinnen und Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war der 11. bis 23. Januar 2024.
  • Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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