Boris Johnson hat sich in seiner politischen Karriere einige Fehltritte geleistet. Dennoch hält ein Experte eine Rückkehr des Ex-Regierungschefs für möglich. Auch wenn er bei den diesjährigen Parlamentswahlen zunächst nicht antreten wird.

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Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson wird nach Einschätzung eines Experten einen Comeback-Versuch starten.

"Ich gehe fest davon aus, dass er irgendwann versuchen wird, wieder ins Parlament einzuziehen, um erneut die Partei anzuführen und um das Desaster, das er als Premierminister für das Land und die Partei repräsentiert hat, irgendwie wiedergutzumachen", sagte der Politikwissenschaftler Tim Bale der Deutschen Presse-Agentur.

"Johnson hat in der Tory-Partei noch immer eine große Fangemeinde, die ihn gern wieder in ihren Reihen willkommen heißen würde und die die Verachtung nicht nachvollziehen kann, die ihm von den meisten Menschen entgegengebracht wird."

Johnson verzichtet auf Kandidatur

Johnson wird an diesem Mittwoch 60 Jahre alt. Der konservative Politiker war von 2019 bis 2022 britischer Regierungschef. Zur Parlamentswahl am 4. Juli, bei der die Konservative Partei auf eine historische Niederlage zusteuert, tritt er nicht an.

Kehrt Boris Johnson als Premierminister zurück?

Laut einem britischen Experten könnte der frühere Premierminister Boris Johnson im kommenden Jahr an die politische Führung zurückkehren. In manchen konservativen Kreisen ist er jedenfalls noch recht beliebt.

Der frühere Bürgermeister von London und Außenminister, der den Brexit maßgeblich vorangetrieben hatte, legte sein Mandat im Unterhaus vor rund einem Jahr nieder, als ihm eine Suspendierung drohte - er hatte das Parlament belogen.

Der Mann, der den Brexit durchzog

Trotz zahlreicher Skandale und eines politischen Scherbenhaufens, den er hinterließ, ist er bei vielen konservativen Wählern noch beliebt. Aus der Sicht Johnsons und seiner Anhänger sei der Ex-Premier der Mann, der den Brexit durchgezogen hat, egal, was es kostet, sagte Bale von der Queen Mary University of London.

"Für mich besteht seine Leistung darin, so viele Kollegen und Wähler davon zu überzeugen, dass jemand, der moralisch, charakterlich und intellektuell so offensichtlich ungeeignet für das Amt des Premierministers ist, trotzdem den Posten bekommen sollte." (dpa/lla)

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