Die Zahl der islamistischen Extremisten in Deutschland steigt trotz der militärischen Erfolge gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weiter an.

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Die Behörden rechneten Ende Mai rund 1.900 Salafisten dem "islamistisch-terroristischen Personenpotenzial" zu, hieß es am Dienstag aus Sicherheitskreisen.

Unter diese Definition fallen sogenannte Gefährder, "relevante Personen" sowie andere Menschen aus dem islamistischen Spektrum, die der Verfassungsschutz auf dem Schirm hat. Zum Vergleich: Im Juni 2017 fielen etwa 1.700 Salafisten in diese Kategorie.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, wollten am Nachmittag den Verfassungsschutzbericht 2017 vorstellen.

Anstieg von 500 auf 775 Gefährder

"Gefährder" sind Menschen, denen die Polizei eine schwere politisch motivierte Straftat zutraut - etwa einen Terroranschlag. Ihre Zahl stieg von 500 Menschen im Juni 2016 auf heute rund 775 islamistische Gefährder.

Allerdings sitzen einige von ihnen inzwischen im Gefängnis. Als "relevant" wird eingestuft, wer innerhalb des extremistisch-terroristischen Spektrums eine Führungsrolle einnimmt, als Unterstützer gilt oder enge Kontakte zu Gefährdern pflegt.

Was dagegen stagniert, ist die Zahl der Salafisten, die in von Terroristen kontrollierte Gebieten ausreisten. Das überrascht nicht. Schließlich sind diese Gebiete durch die Vertreibung des IS aus dem irakischen Mossul und der syrischen Stadt Al-Rakka deutlich geschrumpft.

Die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten ist 2017 zwar leicht zurückgegangen. Es ist allerdings ein Rückgang auf hohem Niveau. Er hängt auch damit zusammen, dass es heute weniger Sammelunterkünfte für Asylbewerber gibt. Diese waren in den Vorjahren häufig Ziel von Angriffen der Rechtsextremisten gewesen.  © dpa

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