FDP-Chef Christian Lindner wollte eigentlich was Nettes sagen. Doch der Teil seiner Rede, der sich an Ex-Generalsekretärin Teuteberg wendet, missglückt. Später muss der Vorsitzende der Liberalen zurückrudern.
FDP-Chef
Lindner sagte am Samstag in Berlin bei seiner Rede auf dem Bundesparteitag: "Ich denke gerne daran, Linda, dass wir in den vergangenen 15 Monaten ungefähr 300 Mal, ich hab' mal so grob überschlagen, ungefähr 300 Mal den Tag zusammen begonnen haben." Auf das Gelächter im Saal sagte er weiter: "Ich spreche über unser tägliches, morgendliches Telefonat zur politischen Lage. Nicht was ihr jetzt denkt."
Auf Twitter sorgte die Szene für Kritik. Der CDU-Abgeordnete Matthias Hauer schrieb dort beispielsweise in Anspielung auf das Motto des FDP-Parteitags: "#MissionAltherrenwitz statt #MissionAufbruch."
Lindner reagierte am Abend: "Ich bitte um Nachsicht: Die Erwähnung der morgendlichen Telefonkonferenz mit der Generalsekretärin war kein Witz - vereinzeltes Lachen hat mich irritiert", schrieb er auf Twitter. "Es war also nur eine missverständliche Formulierung. Einmal auf Twitter bitte im Zweifel für den Angeklagten...".
Lindner will FDP in die Regierung führen
FDP-Chef Christian Lindner hat auf dem Bundesparteitag die FDP neu aufgestellt und den Anspruch der Liberalen bekräftigt, wieder Regierungsverantwortung im Bund zu übernehmen. Dem TV-Sender Phoenix sagte er darüber hinaus: "Mein Parteivorsitz, um den ich mich im Mai nächsten Jahres wieder bewerben werde, der ist ganz eng geknüpft an das Ziel, die FDP in die Regierung zu führen."
Mit dieser Entscheidung wolle er die Ernsthaftigkeit seines Vorhabens unterstreichen. Im Falle eines Scheiterns werde er der Politik treu bleiben: "Von mir sehen Sie keine Aktion à la Andrea Nahles. Bei allem Respekt für diese Lebensentscheidung. Mir macht das großen Spaß, große Freude in der Politik, auch in der Fraktionsarbeit."
Die wichtigste Personalie Lindners war die Wahl des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministers Volker Wissing zum neuen Generalsekretär. Die Zustimmung für Wissing von knapp 83 Prozent ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die bisherige Amtsinhaberin Linda Teuteberg, die erst im vergangenen Jahr gewählt worden war, nur auf massiven Druck Lindners vorzeitig zurücktrat. Teuteberg hatte 2019 rund 93 Prozent bekommen. (dpa/fra)
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