Der frühere französische Präsident Jacques Chirac ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 86 Jahren, wie sein Schwiegersohn Frédéric Salat-Baroux der Nachrichtenagentur AFP sagte. Chirac sei am Morgen im Kreis seiner Angehörigen gestorben.
Jacques Chirac ist tot. Der frühere französische Präsident wurde 86 Jahre alt. Wie sein Schwiegersohn Frédéric Salat-Baroux der Nachrichtenagentur AFP sagte, sei Chirac am Morgen im Kreise seiner Angehörigen verschieden.
Der konservative Politiker litt seit längerer Zeit unter schweren Gedächtnisproblemen und trat kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Noch während seiner Amtszeit hatte er 2005 einen Schlaganfall.
Der 1932 in Paris geborene Chirac absolvierte die Elite-Hochschule ENA und kämpfte im Algerien-Krieg. Seine innenpolitische Karriere begann er an der Seite des früheren Staatspräsidenten Georges Pompidou. Später wurde er zweimal Premierminister, zudem lenkte er als Bürgermeister von Paris 18 Jahre lang die Geschicke der Hauptstadt. Zwölf Jahre lang, von 1995 bis 2007, war er Präsident Frankreichs.
Chirac prägte Bild Frankreichs wie kaum ein anderer
Der konservative Politiker prägte wie kaum ein anderer Politiker über Jahrzehnte das Bild Frankreichs und war bei seinen Landsleuten wegen seiner Volksnähe sehr populär.
In der Außenpolitik sah sich Chirac in der Tradition von Republikgründer Charles de Gaulle und vertrat den Kurs eines außenpolitisch unabhängigen Frankreichs, insbesondere auch im Verhältnis zu Washington.
International blieb er mit seinem Protest gegen den amerikanischen Irakkrieg in Erinnerung. An der Seite von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) stemmte er sich gegen die Angriffspläne von US-Präsident George W. Bush.
International umstritten war zudem die Wiederaufnahme der französischen Atombombentests im Jahr 1995 auf dem Mururoa-Atoll.
Reaktionen aus der Politik
Inzwischen gibt es auch Reaktionen aus der Politik: So hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Verdienste des verstorbenen französischen Ex-Staatschefs gewürdigt.
Der Präsident verliere einen engen persönlichen Freund, sagte Junckers Sprecherin Mina Andreeva am Donnerstag in Brüssel. "Der Präsident findet keine Worte, seine Trauer auszudrücken", sagte sie. Chiracs politisches Erbe für Frankreich und Europa werde ewig Bestand haben. (mgb/afp/dpa)
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