Franziska Giffey hat großen Respekt vor der Leistung Greta Thunbergs im Kampf für mehr Klimaschutz. Das getwitterte Foto aus einem ICE hat der SPD-Familienministerin aber nicht sonderlich gut gefallen.

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Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat die Klimaaktivistin Greta Thunberg als "beachtliche Persönlichkeit" bezeichnet.

Ihr viel diskutiertes Bahn-Foto vom Wochenende, das die 16-Jährige auf dem Boden sitzend im ICE zeigt, war nach Ansicht der SPD-Politikerin aber auch ein "Stück weit Selbstinszenierung".

Auf das Bild angesprochen sagte die SPD-Politikerin am Montag im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen", sie habe das so verstanden, dass Greta Thunberg auf dem ersten Teil der Strecke keinen und dann später doch einen Sitzplatz gehabt habe.

Giffey über Greta Thunberg: "Ein Stück weit Selbstinzensierung"

"Sie hat den zweiten Teil der Geschichte halt nicht öffentlich erzählt, wahrscheinlich wusste sie, warum. Klar, das ist auch ein Stück weit Selbstinszenierung", sagte Giffey.

Auf die Nachfrage, ob Thunberg das Glaubwürdigkeit kosten könnte, sagte Giffey: "Zum gewissen Teil, Sie sehen das ja an der heutigen Debatte, kostet das wahrscheinlich schon ein paar Glaubwürdigkeitspunkte. Das kann schon sein."

Die Klimaaktivistin hatte am Samstag bei Twitter ein Foto gepostet, das sie auf dem Boden sitzend zwischen Koffern in einem ICE zeigt. Dazu hatte sie geschrieben: "In überfüllten Zügen durch Deutschland. Und ich bin endlich auf dem Heimweg!". Die 16-Jährige war nach monatelanger Reise auf dem Rückweg nach Schweden.

Greta sitzt auf dem Boden: "Das ist natürlich kein Problem"

Die Bahn teilte später mit, Greta sei zwischen Kassel und Hamburg auch in der Ersten Klasse gereist. Thunberg erklärte daraufhin, ihr Zug von Basel aus sei ausgefallen, deshalb habe sie im Anschluss in zwei verschiedenen Zügen auf dem Boden gesessen.

Hinter Göttingen habe sie schließlich einen Sitzplatz erhalten. "Das ist natürlich kein Problem und ich habe niemals gesagt, dass es eines wäre." Vielmehr seien überfüllte Züge "ein großartiges Zeichen, weil das bedeutet, dass die Nachfrage nach Bahnreisen groß ist."

Zur Person Greta Thunberg sagte Giffey: "Ich finde es sehr beachtlich, wie man in so einem jungen Alter Dinge, von denen man zutiefst überzeugt ist, bewegen kann." Es sei bemerkenswert, wie ein Mensch es schaffe, so viele andere mitzuziehen. "Insofern finde ich, das ist eine beachtliche Persönlichkeit." (hub/dpa)

Überfüllter Zug: Kein Platz für Greta Thunberg bei der Deutschen Bahn

Auf dem Weg zurück in die schwedische Heimat lernt Greta Thunberg die Deutsche Bahn näher kennen. Einen Sitzplatz im ICE findet sie auf ihrer Etappe durch Deutschland nicht. © ProSiebenSat.1
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