Führende Politiker von Union und FDP halten auch nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster zur AfD ein Verbotsverfahren gegen die Partei für falsch.
"Ich hielte es wirklich für einen schweren Fehler", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in Münster hatte am Montag geurteilt, dass die Einstufung der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall durch das Bundesamt für Verfassungsschutz rechtens ist. Damit darf der Verfassungsschutz auch weiterhin nachrichtendienstliche Mittel zur Beobachtung der Partei einsetzen.
Man müsse die AfD weiter genau beobachten, sagte
Der CDU-Politiker Frei warnte, dass ein Verbotsverfahren Jahre dauern würde. "Zumindest für diese Zeit wäre das natürlich ein absolutes Konjunkturprogramm für die AfD." Würde man ein solches Verfahren einleiten, würde die AfD in den Wahlkämpfen dieses Jahres damit werben, dass dies die letzten freien Wahlen seien, bevor sie verboten werde. Würde man argumentieren, dass man der AfD nicht mehr politisch, sondern nur noch rechtlich beikomme, "dann wäre das ein politischer Offenbarungseid".
Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr sprach sich dafür aus, die AfD besser politisch zu bekämpfen. "Der liberale Rechtsstaat hat Zähne, das zeigt das Urteil aus Münster. Aber ich würde daraus jetzt kein Verbotsverfahren ableiten wollen", sagte Dürr in Berlin. © dpa
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