Eine schwere technische Panne an der Regierungsmaschine von Angela Merkel hat die rechtzeitige Anreise zum G20-Gipfel in Buenos Aires verhindert. Wegen einer defekten Verteilerbox musste das Flugzeug mit der Kanzlerin an Bord notlanden. Entgegen erster Vermutungen bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Passagiere und Besatzung, wie eine Regierungssprecherin mitteilte.
Als Krisenlöserin erwartet, von einer Panne ausgebremst: Die Regierungsmaschine mit Kanzlerin
Ursache für die Panne war nach Angaben der Flugbereitschaft der Ausfall eines einzelnen Bauteils. Dabei handele es sich um eine elektronische Verteilerbox, sagte Oberst Guido Henrich, Kommandeur der Flugbereitschaft der Luftwaffe, am Freitag in Köln. "Das war ein klassischer Ausfall eines Bauteils, wie es heute jederzeit passieren kann."
Inzwischen sei das Problem behoben. "Das Bauteil ist gewechselt, die Maschine ist funktionstüchtig." Auf die Frage, welches Gefahrenpotenzial der Vorfall gehabt habe, antwortete Henrich: "Keins."
Regierungssprecherin: Keine Gefahr für Passagiere und Besatzung
Auch eine Regierungssprecherin betonte, dass sich Passagiere und Besatzung niemals in Gefahr befunden hätten. "Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für Leib und Leben der Passagiere an Bord der Maschine. Und der Abbruch des Fluges ist in einem solchen Fall ein ganz normaler Vorgang."
Der von Merkel als "erfahrenster Flugkapitän der Flugbereitschaft" bezeichnete Pilot soll laut "Rheinischer Post" von einem beispiellosen Ausfall des Kommunikationssystems gesprochen haben. So etwas sei nicht für möglich gehalten worden, hieß es demnach in Sicherheitskreisen.
Vorfall zunächst kriminalistisch aufgearbeitet
Die durch eine elektronische Störung in dem Airbus vom Typ A340-300 ausgelöste Landung wurde zunächst kriminalistisch aufgearbeitet. Es gab jedoch schon früh keinen Hinweis auf eine Sabotage.
Das Verteidigungsministerium trat energisch Berichten entgegen, wonach Sabotage als mögliche Ursache infrage komme. Es habe sich aus dem Defekt der Verteilerbox lediglich eine "höhere abstrakte Gefahr" ergeben, sagte der Sprecher. "Es ist klar, dass man dann auf Nummer sichergeht."
Von Juni 2016 bis Juni 2018 seien insgesamt 16 Flüge der Flugbereitschaft der Bundeswehr ausgefallen. Das entspreche zwei Prozent der Flüge. (szu/mwo/dpa)
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