Nicht erst seit dem G20-Gipfel in Hamburg ist der so genannte "Schwarze Block" gefürchtet. Wenn es bei Demonstrationen zu Steinwürfen, Randale, brennenden Autos und gewalttätigen Ausschreitungen kommt, steckt er oft dahinter. Der "Schwarze Block" ist allerdings weder eine Organisation, noch ein rein deutsches Phänomen.

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Seit Wochen bereitet sich die Wiener Polizei auf den von der FPÖ organisierten Akademikerball vor. Mehrere Organisationen haben zu Demonstrationen gegen die Veranstaltung in der Hofburg aufgerufen. Auch die Beteiligung des so genannten "Schwarzen Blocks" ist laut Wiener Polizei fix.

Ihren Namen erhielt die lose Gruppierung wegen ihrer einheitlichen schwarzen Kleidung und der Vermummung mit schwarzen Schals. Deren Zweck ist es, die Identifikation von Einzelpersonen nach Ausschreitungen unmöglich zu machen.

Obwohl der Name anderes vermuten lässt, handelt es sich nicht etwa um eine Organisation, sondern viel mehr um eine Demonstrationstaktik. Laut dem deutschen Verfassungsschutz ist der "Schwarze Block" ein "punktueller Zusammenschluss gewaltorientierter Linksextremisten" und ein "Ausdruck linksextremistischer Massenmilitanz".

Sperrzone und Polizeiaufgebot am 26. Januar

Um Ausschreitungen am Ballabend - dem 26. Januar - möglichst zu verhindern, hat die Wiener Polizei gemäß Sicherheitspolizeigesetz eine Sperrzone, also ein Platzverbot, ausgesprochen. 3.000 Polizeibeamte werden im Einsatz sein.

Man rechnet mit aufgeheizter Stimmung unter den Demonstranten, da im Vorfeld gegen den Ball und die neue österreichische Bundesregierung mobilgemacht wurde.

Besonderes Augenmerk gilt dem "Schwarzen Block", der sich den Kampf gegen Nationalismus, Kapitalismus und Staatsgewalt verschrieben hat.

"Wir werden diese Demonstranten besonders beobachten. Sollte es zu gewalttätigen Aktionen oder Störungen kommen, werden wir diese Gruppe sofort von den anderen Demonstranten abtrennen", erklärt Revierinspektor Paul Eidenberger, Pressesprecher Landespolizeidirektion Wien, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Dadurch hoffe man, einer Eskalation wie beim Akademikerball 2014 zu entgehen. Damals kam es zu Sachbeschädigungen in Millionenhöhe. Schaufenster wurden eingeschlagen und Autos mit Betonsteinen und Verkehrszeichen zerstört. Polizisten und Demonstranten wurden bei den Ausschreitungen verletzt.

Im Vorfeld war berichtet worden, Demonstranten des "Schwarzen Blocks" würden aus den Nachbarländern, besonders aus Deutschland, in Reisebussen nach Wien gebracht. Das kann Paul Eidenberger nicht bestätigen. "Es gab zwar einen Aufruf, hierher zu kommen, aber wir rechnen nur mit Einzelpersonen, die für die Demonstrationen aus dem Ausland anreisen."

Schwarzer Block in Österreich

Im Gegensatz zu Deutschland ist der "Schwarze Block" in Österreich eher überschaubar. An einer Demonstration gegen die schwarz-blaue Regierung am 13. Januar nahmen 200 Mitglieder des "Schwarzen Blocks" teil.

Die Gewaltbereitschaft hielt sich in Grenzen. "Es gab keine Gewaltausbrüche. Der 'Schwarze Block' warf lediglich mit Eiern", beschreibt Eidenberger.

In Österreich sind die Anhänger des "Schwarzen Blocks" großteils in Wien beheimatet. Einige rekrutieren sich aber auch aus Graz und Linz. Die Aufrufe zu den Demonstrationen erfolgen häufig über WhatsApp.

Der Begriff "Schwarzer Block" stammt aus den 1970er-Jahren: Damals kam es in Deutschland bei Demonstrationen immer wieder zu Straßenschlachten zwischen Autonomen und der Polizei. Die Bundesanwaltschaft erhob den Vorwurf der "Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung schwarzer Block" - woraufhin auch Medien den Begriff verwendeten.

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