Frankreich hat als Reaktion auf den Terroranschlag in Moskau am vergangenen Freitag die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Damit arbeiten auch einige andere europäische Länder. Warum das in Deutschland nicht der Fall ist.
Frankreich hat auf den Moskauer Terroranschlag mit der Ausrufung der höchsten Sicherheitsstufe reagiert, auch andere europäische Länder arbeiten mit einem öffentlich kommunizierten Stufensystem - anders als Deutschland.
Solche Warnstufen seien zu pauschal und lösten Unruhe aus, schreibt das Bundesinnenministerium dazu auf seiner Website. "Die Lage kann sich je nach Region unterschiedlich gestalten, sogar innerhalb einer Stadt kann sich die Gefährdungslage unterscheiden.
"Warnstufen" geben das unzutreffende Gefühl, die Terrorgefahr sei überall gleich groß. Warnstufen können also auch dazu beitragen, das Gefühl einer Unsicherheit unnötig zu verstärken."
Dennoch bewerteten die Sicherheitsbehörden die Lage, betonte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag in Berlin. "Das Bundeskriminalamt erstellt jedoch periodisch und einzelfallbezogen Gefährdungsbewertungen zur terroristischen Bedrohungslage." Diese würden allen Sicherheitsbehörden zur Verfügung gestellt.
Bei Bedarf würden Sicherheitsmaßnahmen angepasst, und zwar im jeweiligen Zuständigkeitsbereich der Länderpolizeien. Die islamistische Gefährdung in Deutschland bewertet das Ministerium wie schon vor dem Moskauer Anschlag als hoch.
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Terrorgefahr in den letzten Jahren hoch
In Belgien, wo es in den vergangenen Jahren wie in Frankreich folgenreiche islamistische Anschläge gab, wurde die Lagebewertung zunächst nicht grundlegend geändert. Allerdings gilt weiter die zweithöchste Terrorwarnstufe, was bedeutet, dass die Bedrohungslage vom nationalen Krisenzentrum als ernst eingeschätzt wird.
Zuletzt war sie in Brüssel zwischenzeitlich auf die höchste Stufe angehoben worden, nachdem im Oktober ein mutmaßlicher Islamist zwei schwedische Fußballfans getötet hatte. Der Mann war dann im Zuge der Fahndung von der Polizei erschossen worden.
Die zuletzt folgenreichsten Terroranschläge in Belgien hatte es am 22. März 2016 am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer U-Bahn-Station gegeben. Sie forderten nach offiziellen Angaben 35 Todesopfer. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.
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Großbritannien erlebte im Jahr 2017 eine ganze Reihe von blutigen Anschlägen durch islamistische Attentäter, darunter den Anschlag auf ein Konzert in Manchester, bei dem 22 Menschen starben - darunter Kinder und Jugendliche.
Die Terrorwarnung in dem Land liegt derzeit auf der dritten von fünf Stufen. Die Gefahr eines erneuten Anschlags wird demnach als "substanziell" eingestuft. Erhöht wurde sie nach dem Anschlag bei Moskau zunächst nicht. Die Situation sei unter ständiger Beobachtung, sagte ein Sprecher des britischen Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/nib)
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