Kommunen und Häuslebauer sollen nach dem Willen von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) künftig die jeweils passende klimafreundliche Energiequelle zum Heizen nutzen. "Wichtig ist, dass man nicht potenzielle Energiequellen übersieht", sagte Geywitz am Donnerstag in Berlin. Wärmepumpen seien eine Möglichkeit, aber nicht passend für alle.
Material- und Technologieoffenheit seien die Voraussetzungen dafür, die Jahrhundertaufgabe zu bewältigen, das Heizen klimafreundlich zu machen.
Die Ministerin erläuterte, ein Haus aus Holz und Stroh beispielsweise komme vielleicht nur auf den niedrigeren Standard EH55 - im Gegensatz zu einem technisch aufwendigen Neubau, der aber viel mehr Ressourcen beim Bau benötigt. Deshalb sei es besser, die sogenannten Lebenseffizienz eines Gebäudes zu betrachten. Dies tue das bestehende staatliche Qualitätssiegel "Nachhaltiges Gebäude".
Neuer Streit um Gebäudeenergiegesetz?
Geywitz erwartet im anstehenden Bundestagswahlkampf Forderungen, das Gebäudeenergiegesetz wieder abzuschaffen, wie sie sagte. Dann gebe es allerdings nicht viele andere Möglichkeiten, die Energiewende beim Bau zu schaffen, warnte die Ministerin. Sie wies darauf hin, dass die Kommunen in Deutschland eine kommunale Wärmeplanung machen müssten - auch kleine Gemeinden. Sie müssten dabei keine teuren Expertisen erstellen, aber sich klarmachen, welche Möglichkeiten vor Ort bestünden, sei es etwa in einem Fall Biomasse, im anderen Fall Abwasserwärmepumpen zur Rückgewinnung auch industriellen Abwassers. So könnten Bauherren einplanen, welche Energie sie nutzen können oder ob sie etwa selbst eine Wärmepumpe installieren sollen. © dpa
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