Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will sich für mehr Vielfalt in deutschen Innenstädten einsetzen. Die Stadtzentren sollen nicht nur Raum zum Einkaufen bieten, sondern auch zum Wohnen und für Freizeitgestaltung. "Dafür müssen wir viele Gesetze anfassen, die wir uns in den letzten Jahren gegeben haben, die diese gemischt genutzte Stadt schwierig machen", sagte die Ministerin am Donnerstag nach einer Tagung des Beirats Innenstadt in Berlin. Als Beispiele nannte sie das Baugesetzbuch, die Baunutzungsverordnung und Vorschriften zum Lärmschutz.
Die Innenstädte vielerorts befinden sich in der Krise. Oft sind sie fast ausschließlich auf den Einzelhandel ausgerichtet, unterscheiden sich durch die Filialen bekannter Marken aber kaum. Zudem sinkt seit Jahren die Zahl der Läden. Nach Angaben des Handelsverbands Deutschland ging die Zahl seit 2015 von 372 000 auf 311 000 nach unten.
Auch die Wissenschaftlerin und Leiterin des Städtebauinstituts an der Universität Stuttgart, Martina Baum, hält Vielfalt für ein wichtiges Mittel, um die Innenstädte zu beleben. "Mein Plädoyer wäre, wirklich für eine multifunktionale Innenstadt einzutreten. Wir müssen wieder schauen, dass eben nicht nur der klassische Handel dort stattfindet, sondern zum Beispiel auch Bildung wieder stattfindet", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. © dpa
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