Im Golf von Oman sind zwei Öltanker angegriffen worden. Es gab drei Explosionen. Eines der beiden Schiffe gehört zur deutschen Reedereigruppe Bernhard Schulte Shipmanagement.
Inmitten der Spannungen mit dem Iran ist es nahe der Küste des Landes erneut zu Zwischenfällen mit zwei Handelsschiffen gekommen. Die Hintergründe waren zunächst unklar.
Der Iran untersucht die Vorfälle. Mehrere Expertenteams seien mit Hubschraubern über das Seegebiet geflogen, in dem es Explosionen gegeben habe, teilte ein Sprecher der Rettungsabteilung der iranischen Flotte in der Hormusgan Provinz in Südiran mit.
Die iranischen Behörden sprechen bis jetzt von einer Explosion, nicht aber von einem Angriff.Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen schon bald bekanntgegebenen werden, zitierte die Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag den Sprecher weiter.
Explosionen Golf von Oman: Norwegische Behörde bestätigt Angriff
Die norwegische Seefahrtsbehörde hatte zuvor einen Angriff auf den Öltanker "Front Altair" im Golf von Oman bestätigt. Das unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Schiff sei am frühen Morgen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran attackiert worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Es sei von drei Explosionen an Bord berichtet worden, das Schiff brenne.
Die betroffene Reederei bestätigte einen Angriff zunächst nicht. Bisher sei nur klar, dass es eine Explosion und einen Brand an Bord der "Front Altair" gegeben habe, sagte ein Sprecher der Tankerreederei Frontline am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Berichte, das Schiff sei bereits gesunken, stimmten nicht. "Es ist nicht gesunken", sagte er.
Lokale Medien hatten zuvor berichtet, dass das Schiff inzwischen bereits gesunken sei. Alle Besatzungsmitglieder seien aber in Sicherheit.
Angriff auf Öltanker: Zweites Schiff gehört zu deutscher Reedereigruppe
Bei dem zweiten Schiff handelt es sich um die "Kokuka Courageous", die zur deutschen Reedereigruppe Bernhard Schulte Shipmanagement gehört und unter der Flagge Panamas fährt. In einer Mitteilung bestätigte die Hamburger Reedereigruppe den Vorfall.
Demnach wurde ein Mitarbeiter leicht verletzt. Die insgesamt 21 Besatzungsmitglieder seien inzwischen von Bord geholt worden. Bei den Seeleuten handle es sich ausnahmslos um Philippiner. Deutsche seien keine an Bord gewesen.
Nach Angaben der Reederei BSM besteht keine Gefahr, dass die "Kokuka Courageous" sinkt. Auch die Fracht - Methanol - sei "intakt". Der Tanker habe einen Schaden am Rumpf.
Der Zwischenfall ereignete sich in etwa 70 Seemeilen Entfernung vom arabischen Emirat Fudschairah und etwa 14 Seemeilen entfernt von der iranischen Küste
Angriffe auf Öltanker im Golf von Oman: US-Marine erhält Notrufe
Die US-Marine erklärte, sie haben zwei Notrufe erhalten. US-Schiffe seien in der Region unterwegs und leisteten Hilfe, teilte die 5. Flotte der US-Marine in Bahrain mit.
Die Notrufe seien am Morgen zwischen 6:00 und 7:00 Uhr Ortszeit (5:00 und 6:00 MESZ) eingegangen. Schiffe der US-Navy seien in der Gegend und leisteten Unterstützung.
Im Konflikt mit dem Iran hatten die USA zuletzt ihre Militärpräsenz in der Golfregion verstärkt. Die Fünfte Flotte der USA ist im Golfemirat Bahrain stationiert. Sie ist unter anderem für den Persischen Golf, den Golf von Oman und das Rote Meer zuständig.
Anrainer der dortigen Meerenge sind der Iran sowie die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und der Oman. An diesem Donnerstag endet der Besuch des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe im Iran, der dort im Atomkonflikt mit den USA vermitteln will.
Es wäre nicht der erste Sabotageakt
Bereits vor vier Wochen hatten die VAE Sabotageakte gegen vier Handelsschiffe im Golf von Oman gemeldet. Nach saudi-arabischen Angaben wurden zwei Tanker des Landes schwer beschädigt. Die genauen Umstände blieben jedoch unklar.
US-Sicherheitsberater John Bolton sprach später von Angriffen mit Seeminen, für die "fast sicher" der Iran verantwortlich sei. Beweise für seine Anschuldigung legte er nicht vor. Die Regierung in Teheran wies den Vorwurf zurück und sprach von "lächerlichen Behauptungen". (dpa/afp/ank/msc/fte)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.