Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat im Rahmen seiner Sommerreise die Bedeutung des Handwerks für die notwendige wirtschaftliche und ökologische Transformation hervorgehoben. "Ohne Hände und Köpfe wird die Transformation nicht gelingen", sagte Habeck am Freitag beim Besuch des Dachdeckerbtriebs Claus Dittrich in Ottendorf-Okrilla bei Dresden. Dessen Geschäftsführer Jörg Dittrich ist auch Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
Habeck betonte den hohen Stellenwert des Handwerks. Dieser werde in der Gesellschaft auch "mehr und mehr begriffen". Der Minister sicherte den Unternehmen Unterstützung angesichts der Herausforderungen der Transformation und auch bei der Anwerbung von Fachkräften im Ausland zu.
Dittrich mahnte mehr staatliche Unterstützung für die berufliche Bildung und beim Bürokratieabbau an. Besorgt äußerte er sich über drohende Haushaltskürzungen bei Mitteln für die überbetriebliche Ausbildung sowie für die Finanzierung von Bildungszentren. "Wir brauchen ein Signal der Wertschätzung für die betriebliche Bildung", hob er hervor.
Zufrieden äußerte sich Dittrich über die finale Fassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Zwar gebe es aufgrund des Hin und Her noch eine große Verunsicherung bei den Kunden, aber "das Ergebnis ist für das Handwerk tragbar", sagte der Handwerkspräsident. Insgesamt beschrieb Dittrich die Lage der Unternehmen als "gar nicht so schlecht".
Allerdings gebe es vielfach in der Bevölkerung eine "schlechte Stimmung", sagte er auch vor dem Hintergrund hoher Umfragewerte für die rechtspopulistische AfD. Dittrich führte dies auf die "Erschöpfung durch die vielen Krisen" zurück. "Wir wünschen uns keinen starken Mann", erteilte er selbst Rechtsextremisten eine klare Absage. "Es lohnt sich, sich für Freiheit, Demokratie und offenen Meinungsaustausch einzusetzen", sagte sein Neffe Johannes Dittrich, der in fünfter Generation in dem Familienunternehmen tätig ist. © AFP
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