Der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, hat mit der Verlegung eines Vorkommandos nach Litauen mit Blick auf die Bundeswehr von einer "Anstrengung" gesprochen. "Es wird Geld kosten, es wird Zeit brauchen, bis wir dieses Material beschafft haben", erklärte Mais am Montag vor Abflug nach Litauen im ARD-"Morgenmagazin".
Das notwendige Material und Personal müsse man aus den Strukturen der Bundeswehr "ausschwitzen", um es nach Litauen zu schicken, sagte Mais. "Das heißt also, die Delle, durch die wir gehen, ist etwas tiefer geworden, zieht sich etwas länger", erklärte Mais weiter. Er gehe von drei bis fünf Jahren aus, die es dauern würde, bis der Prozess geschafft sei.
"Die Brigade wird eine sehr hohe Priorität haben. Sie wird zu 100 Prozent ausgestattet sein müssen. Sie wird mit dem Besten ausgestattet werden, was wir haben. Und die Aufstellung dieser Brigade erhöht das materielle und personelle Soll des Heeres", betonte Mais.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), forderte mit Blick auf die Stationierung einer Kampfbrigade in Litauen, die Ausstattung der Bundeswehr in Deutschland nicht zu vernachlässigen. "Natürlich reißt das erst mal ganz gewaltige Löcher, denn die Ausrüstung unserer Soldatinnen und Soldaten, aber auch das große Gerät ist noch nicht vorhanden", sagte Högl im ARD-"Morgenmagazin".
Die Brigade müsse mit allem ausgestattet werden, was sie benötige, damit es attraktiv sei, und sich auch genügend Soldatinnen und Soldaten freiwillig meldeten. "Und natürlich muss das Deutsche Heer auch in Deutschland hier voll ausgestattet sein, um auszubilden, zu üben und den Auftrag zu erfüllen und einsatzbereit zu sein."
Högl sprach von einem "Leuchtturmprojekt der Zeitenwende", welches auch im Bundeshaushalt abgebildet werden müsse. "So rausschneiden aus dem Bundeshaushalt, wie er gegenwärtig ist, das wird nicht funktionieren. Und diese Brigade muss, ich betone das noch mal, alles haben, was sie braucht: Infrastruktur, Personal und Material", sagte die Wehrbeauftragte des Bundestages. © dpa
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