Der umstrittene AfD-Politiker Maximilian Krah will vom EU-Parlament in den Bundestag wechseln. Eine Hürde dafür hat er nun genommen: Die AfD in Sachsen stellt ihn als Direktkandidat auf.
Das ist auch der Wahlkreis des CDU-Politikers Marco Wanderwitz, der an der Spitze der Bundestagspolitiker steht, die sich für ein AfD-Verbotsverfahren einsetzen. Wanderwitz tritt für den nächsten Bundestag nicht mehr an. Er hatte das mit zunehmenden Anfeindungen gegen sich begründet.
Krah: Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher
Krah selbst dankte auf der Plattform X "den AfD-Mitgliedern im Chemnitzer Umland/Süderzgebirge für das Vertrauen, mich zu ihrem Direktkandidaten für die Bundestagswahl zu bestimmen. Der Wahlkampf beginnt heute!" "Zeit Online" veröffentlichte auch Videos der Rede Krahs von der Aufstellungsveranstaltung in Rochlitz. "Wir wollen unsere Eltern respektieren, wir wollen unsere Vorfahren ehren. Die waren keine Verbrecher. Und wir sind stolze Sachsen und Deutsche", sagte er demnach.
Krah auch in der AfD umstritten
Die Pläne des auch in der AfD umstrittenen Politikers, von Brüssel nach Berlin zu wechseln, waren schon länger bekannt. Er hatte in der "Welt am Sonntag" gesagt, die Gefechtslage habe sich geändert, dadurch dass er im EU-Parlament nicht in die AfD-Delegation und in die gemeinsame Rechtsaußenfraktion mit anderen europäischen Parteien aufgenommen worden sei.
Wochenlange Negativ-Schlagzeilen im Europawahlkampf
Krah war erst im Juni erneut ins EU-Parlament gewählt worden. Zuvor hatte er wochenlang in den Schlagzeilen gestanden und die AfD-Chefs in Erklärungsnöte gebracht. Hintergrund waren teils schrille öffentliche Auftritte und Berichte über mutmaßliche Russland- und China-Verbindungen sowie Ermittlungen gegen einen Ex-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China. In einer italienischen Zeitung hatte Krah zudem als relativierend wahrgenommene Äußerungen zur nationalsozialistischen SS gemacht. Die neue AfD-Delegation nahm den Sachsen nach der Wahl nicht in ihre Reihen auf, er gehört auch nicht der Rechtsaußen-Fraktion im Parlament an, die die AfD gebildet hatte. (dpa/bearbeitet von aks)
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