Während einer laufenden Sitzung im Bundesrat schmiss Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke seine Gesundheitsministerin raus. Nonnemacher übt nun scharfe Kritik: "Ich bin doch keine Befehlsempfängerin im Feudalismus."
Nach ihrem spektakulären Rauswurf als brandenburgische Gesundheitsministerin nimmt Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen) kein Blatt mehr vor den Mund. Gegenüber der Wochenzeitung "Die Zeit" übte die Grüne scharfe Kritik an Ministerpräsident
Woidke stellte sich gegen seinen Parteifreund Lauterbach
Am vergangenen Freitag wurde Nonnemacher von Woidke in einer laufenden Sitzung des Bundesrats als Ministerin entlassen, weil sie der Krankenhausreform des SPD-Gesundheitsministers
Woidke kritisierte Nonnemacher nach der Sitzung deutlich. "Ich glaube, gerade bei so einem wichtigen Thema darf das eine Landesregierung nicht akzeptieren, ein Ministerpräsident sowieso nicht. Ich kann mir da nicht auf der Nase rumtanzen lassen", sagte Woidke RTL und n-tv.
Nonnemacher habe sich laut Woidke "geweigert", die umstrittene Krankenhausreform in den Vermittlungsausschuss zu überweisen. Damit habe sie angedroht, "die Stimme des Landes Brandenburg ungültig zu machen".
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Über die Beweggründe Woidkes, sie als Ministerin zu entlassen, sagt Nonnemacher der "Zeit": "Wichtig scheint mir, dass er offenbar seinen künftigen Regierungspartner, das Bündnis Sahra Wagenknecht, nicht vergrämen will. Das BSW lehnt diese ganzen Reformen im Gesundheitswesen ab."
Etwas mehr als zwei Monate nach der Landtagswahl steht der Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Brandenburg. Beide Parteien wollen ihn am Mittwoch vorstellen. © DER SPIEGEL
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