Die Regierung im Irak will die Annäherung zwischen der Türkei und Syrien vorantreiben. Dafür solle in Bagdad bald ein Treffen mit türkischen und syrischen Regierungsvertretern stattfinden, sagte der irakische Außenminister Fuad Hussein in Washington. "Die Gespräche in dieser Frage laufen weiter", sagte Hussein der irakischen Nachrichtenagentur INA zufolge. Er habe sich deshalb auch mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan getroffen.

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Eine Annäherung zwischen der Türkei und Syrien zeichnet sich seit mehr als einem Jahr ab. Im Bürgerkrieg in Syrien, der 2011 ausbrach, steht die Türkei eigentlich auf der Seite von Rebellen und kontrolliert mit verbündeten Gruppen auch große Gebiet in Nordsyrien. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die diplomatischen Beziehungen zu Damaskus aufgekündigt und Syriens Präsident Baschar al-Assad als "Mörder" bezeichnet. Assad hat eine Annäherung seinerseits lange abgelehnt, solange türkische Truppen den Norden Syriens besetzt halten.

Annäherung an Syrien mit Blick auf Moskau

Erdogan steht innenpolitisch aber unter Druck, weil sich die Stimmung im Land gegenüber den syrischen Flüchtlingen immer weiter verschlechtert. Erdogan will auch den Einfluss der Kurdenmilizen zurückdrängen, gegen die er in Nordsyrien eine neue Militäroffensive angedroht hat, und die nach Darstellung der Türkei Verbindungen haben soll zur dort verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Eine Annäherung an Syrien würde der Türkei auch in seinen Beziehungen zu Russland helfen, dem wichtigsten Unterstützer der Assad-Regierung. Russland war Ende 2022 auch Gastgeber eines Treffens der türkischen und syrischen Außenminister. Assad, dessen Land nach langer Isolation wieder in die Arabische Liga aufgenommen wurde, würde mit der Normalisierung seine Rückkehr auf die internationale Bühne vorantreiben.

"Ich hoffe, dass wir bald konkrete Schritte unternehmen könnten", sagte Erdogan seinem Büro zufolge am Freitag auf dem Rückweg aus Washington. Er habe seinen Außenminister mit der Frage einer Annäherung an Syrien beauftragt. Erdogan hat auch eine Einladung Assads in die Türkei in Aussicht gestellt.  © dpa

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