Nach dem Großangriff seines Landes auf Israel hat der iranische Präsident Ebrahim Raisi vor den Folgen eines Gegenangriffs gewarnt. "Die geringste Aktion" gegen "die Interessen Irans" werde eine "harte, umfassende und schmerzhafte Reaktion" seines Landes zur Folge haben, sagte Raisi nach Angaben des iranischen Präsidialamtes vom Dienstag in einem Telefonat mit Katars Emir Tamim bin Hamad al-Thani. Raisi kritisierte darin auch "die blinde Unterstützung bestimmter westlicher Länder" für Israel, die "ein Grund" für die Spannungen in der Region sei.
Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der vom Iran gestartetem Drohnen, Raketen und Marschflugkörper abgewehrt. Teheran hatte die Drohnen- und Raketenangriffe als Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus bezeichnet, bei dem am 1. April unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren.
Die westlichen Länder, darunter auch Deutschland, hatten den iranischen Angriff scharf verurteilt. Nun besteht international die Sorge, es könnte ein israelischer Gegenangriff folgen und dadurch ein Flächenbrand in der Region entstehen.
Irans Vize-Außenminister Ali Bagheri hatte am Montagabend im Staatsfernsehen gesagt, im Falle einer Reaktion müsse Israel "mit einem stärkeren, schnelleren und unmittelbareren Angriff" seines Landes rechnen. Diesmal werde Teheran nicht zwölf Tage warten, sagte Bagheri mit Blick auf den Zeitraum zwischen dem Angriff in Damaskus und dem Angriff auf Israel. Die Antwort werde "nicht in Tagen oder Stunden, sondern in Sekunden" erfolgen. © AFP
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