Die irischen Behörden haben ein Lager von Asylbewerbern mit mehr als 100 Zelten in der Hauptstadt Dublin geräumt. Insgesamt 163 Menschen wurden in andere Unterkünfte verlegt, teilte die Regierung des EU-Lands am Donnerstag mit. Dort würden sie unter anderem sanitäre Anlagen und Verpflegung vorfinden. Entlang des Grand Canal in der Dubliner Innenstadt wurden mobile Zäune aufgebaut, um ein neues Camp zu verhindern.
Regierungschef Harris kündigte ein Treffen verschiedener Ministerien und Behörden an. Die Unterbringung der Migranten sei zwar ein wichtiger Teil der Reaktion auf die steigende Zuwanderung, sagte Harris. Es sei jedoch ein breiterer Ansatz erforderlich. Die Opposition warf der Regierung vor, sie habe keine durchdachte Lösung.
Anstieg der Asylsuchenden über Nordirland befürchtet
Im EU-Staat Irland hatte die Zahl der Asylsuchenden zuletzt zugenommen. Wie die Zeitung "Irish Times" unter Berufung auf Regierungsquellen berichtete, kamen allein in der vergangenen Woche mehr als 610 Menschen an, darunter Familien. Das seien so viele wie sonst über zwei Monate. Nach Regierungsangaben kommt die große Mehrheit über die britische Provinz Nordirland ins Land, zu der es keine Grenzkontrollen gibt.
Einige Asylbewerber fürchten demnach, dass Großbritannien sie ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach Ruanda abschiebt. Die konservative Regierung in London will mit dem Vorgehen irreguläre Migranten von der Überfahrt über den Ärmelkanal abschrecken und die Einwanderung drastisch reduzieren. © dpa
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