Droht Europa eine neue Terrorwelle – dieses Mal an den Urlaubsstränden? Laut "Bild"-Informationen aus Ermittlerkreisen des Bundesnachrichtendienstes könnte dieses Szenario traurige Realität werden. Die Gefahr sei hoch.
Männer, die an den Stränden Europas Sonnenbrillen, T-Shirts und Eis verkaufen, gehören in Europa zum üblichen Strandbild. Doch nach Informationen der "Bild"-Zeitung, die aus Ermittlerkreisen des Bundesnachrichtendienstes stammen, könnten sich unter diese Männer nun Attentäter der Terrormiliz "Islamischer Staat" gemischt haben. Sie sollen an Urlaubsstränden Anschläge verüben.
Die deutschen Sicherheitsbehörden wurden demnach vom italienischen Geheimdienst über eine Gefährdung in europäischen Urlaubsorten durch den IS unterrichtet. Die Information über den angeblichen Terrorplan stamme aus Afrika, berichtet die Zeitung.
Fliegende Händler sollen Anschläge verüben
Konkret gehe es um radikalisierte Boko-Haram-Unterstützer aus dem Senegal, die – getarnt als fliegende Händler – in Urlaubszentren der Küstenregionen von Italien, Spanien und dem Süden Frankreichs Anschläge verüben sollen. Nach den Erkenntnissen der italienischen Behörden sehe der Plan der IS-Terroristen vor, Strände und Urlauber mit (Selbstmord-)Attentätern, automatischen Waffen und Sprengsätzen anzugreifen.
Die Anschlagspläne erinnern an den Terrorakt von Sousse in Tunesien. Damals hatte ein Attentäter gezielt auf Touristen am Strand gefeuert. 38 Menschen, darunter auch zwei Deutsche, kamen bei dem Anschlag ums Leben. Der Tourismus in Tunesien kämpft teilweise noch immer mit den Folgen - die Gäste bleiben aus.
Eine Einschätzung der nun aktuellen Bedrohungslage liefere laut "Bild" beispielsweise der in italienischen Medien zitierte Polizeichef der Stadt Saly im Senegal, Seck Pouye. Die verdächtigten Männer würden wegen ihrer Handelstätigkeit und dem Transportieren von Waren regelmäßig zwischen Italien und Afrika pendeln. Sie seien zudem keine Illegalen und würden über reguläre Papiere und Visa verfügen. Die Situation sei gefährlich.
Die deutschen Behörden scheinen das jedenfalls anders zu sehen: Momentan gibt es keine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.
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