Bei einem Einsatz nahe der Stadt Dschenin im Westjordanland ist Armeeangaben zufolge ein 22-jähriger Soldat ums Leben gekommen. Ein weiterer Soldat sei schwer verletzt worden, teilte das Militär am Donnerstag mit. Die Armee machte keine Angaben dazu, warum die Kräfte im Einsatz in dem Palästinensergebiet waren.
Israelische Medien berichteten, die Armee habe in der Nacht zum Donnerstag im Flüchtlingslager der Stadt Mitglieder der Hamas festnehmen wollen. Ein Wagen der Soldaten sei dabei auf einen Sprengsatz gefahren. Dabei wurden Berichten zufolge mehrere Militärs leicht verletzt. Als Truppen die Verletzten abtransportieren wollten, explodierte demnach ein weiterer Sprengsatz. Dabei sei der Soldat getötet und weitere Sicherheitskräfte verletzt worden. Insgesamt wurden den Berichten zufolge 16 Soldaten verletzt. Nach Angaben der Zeitung "Times of Israel" waren die Straßen in dem Gebiet zuvor aufgerissen worden, um mögliche Sprengsätze freizulegen. Zwei größere seien aber übersehen worden.
Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) reklamierte den Angriff für sich. Bei der Razzia der Armee hätten Militante die Soldaten mit Sprengstoff und anderen Waffen angegriffen, teilte die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Gruppe mit. Palästinensischen Angaben zufolge nahmen die israelischen Einsatzkräfte fünf Personen in der Stadt fest. Im Zuge des Einsatzes gab es demnach schwere Schäden an Straßen und Eigentum.
Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Bewaffnete Gruppen in der Stadt im Norden des Palästinensergebiets platzieren häufig versteckte Sprengsätze an Straßen, um israelische Streitkräfte bei ihren regelmäßigen Razzien anzugreifen.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 530 Palästinenser getötet. Auch Siedlergewalt gegen Palästinenser nahm in dem Zeitraum nochmals zu. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.