• Der SPD-Politiker Karl Lauterbach wird neuer Bundesgesundheitsminister und folgt damit auf Jens Spahn (CDU).
  • In einer exklusiven Umfrage für unsere Redaktion ist eine große Mehrheit der Menschen froh, dass Lauterbach den Posten bekommt.
  • Der 58-Jährige war während der Corona-Pandemie öffentlich als Mahner und Warner sehr präsent.

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Zuerst galt seine Nominierung als ausgemachte Sache - wer, wenn nicht der Talkshow-Pandemieerklärer Nummer eins sollte in der SPD-geführten Bundesregierung Gesundheitsminister werden? Dann galt seine Nominierung als fast ausgeschlossen - im paritätisch besetzten Scholz-Kabinett schien ein weiterer Mann keinen Platz zu finden.

Am Ende aber hat er den Posten allem Proporz zum Trotz doch bekommen, Karl Lauterbach ist neuer Bundesgesundheitsminister. Gestartet ist er in das neue Amt mit einer deutlichen Ansage: "Wir werden den Kampf gegen die Pandemie gewinnen, und für weitere Pandemien werden wir besser gerüstet sein."

Dass das mit einem Minister Lauterbach gelingt, glaubt offenbar nicht nur der Minister Lauterbach selbst, sondern auch eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger. Mehr als zwei Drittel bewerteten Lauterbachs Nominierung in einer exklusiven Civey-Umfrage für unsere Redaktion als sehr positiv oder eher positiv. Nur ein Viertel der Befragten war eher oder sehr negativ gestimmt. An der Umfrage hatten 5.043 Menschen teilgenommen.

Lauterbach von Wählern parteiübergreifend positiv beurteilt

Dass sich besonders die SPD-Wähler mit einem Gesundheitsminister Karl Lauterbach wohlfühlen, ist keine große Überraschung. Aber nicht nur unter Fans der Sozialdemokraten freuen sich 92 Prozent über das neue Amt für Lauterbach - bei Grünen-Anhängern ist die Zustimmung ebenso groß. Selbst in Union und Linke beurteilt die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer den neuen Bundesminister als positiv.

Einen schwereren Stand hat Lauterbach dagegen beim neuen Koalitionspartner seiner SPD. Unter den FDP-Wählern halten sich Zustimmung und Ablehnung fast auf den Prozentpunkt die Waage. Die Forderungen nach strengeren Maßnahmen des Neu-Ministers während der Pandemie hatten ihm einige Male Kritik aus Reihen der Freien Demokraten eingebracht. Wenig überraschend: Die klare Mehrheit der AfD-Anhänger lehnt Lauterbach ab. Die Partei hatte in der Vergangenheit die Gefährlichkeit von COVID-19 vielfach heruntergespielt.

Lauterbach kommt besonders in einer Altersgruppe gut an

Das Alter der Umfrageteilnehmer scheint bei der Beurteilung Lauterbachs keine allzu große Rolle zu spielen. Über alle Altersgruppen hinweg beurteilen den promovierten Mediziner immer mindestens 62 Prozent der Menschen positiv.

Die allergrößte Zustimmung erfährt Lauterbach mit 79 Prozent bei den Über-65-Jährigen. Das dürfte damit zusammenhängen, dass sie sich durch eine mögliche Corona-Infektion am stärksten gesundheitlich bedroht fühlen. Sie dürften darauf vertrauen, dass der Pandemie-Mahner Lauterbach besonders in ihrem Interesse handeln wird.

Um gerade vulnerable Gruppen wie ältere Menschen zu schützen, könnte Lauterbach bald schon auch unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. Am Sonntagabend hatte Lauterbach im Talk von Anne Will auf die Frage nach einem neuen Lockdown gesagt: "Ich glaube nicht, dass wir einen brauchen, aber versprechen kann ich das derzeit nicht." Lauterbach wird hoffen, dass er auch dann noch Rückhalt in der Bevölkerung genießt, sollte das Pandemiegeschehen härtere Maßnahmen notwendig machen.

Informationen zur Methode: Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 5.043 Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Alle Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war der 6. bis 8. Dezember 2021.
Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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