Die Zahl der Kinder in Deutschland, die Geld für Ranzen, Hefte, Stifte und anderes Schulmaterial vom Staat erhalten, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Über eine Million Kinder nehmen die Hilfe in Anspruch.
Mehr als eine Million Kinder haben in diesem Jahr staatliche Hilfen für die Anschaffung von Schulbedarf bekommen. Im Februar hatten 1,006 Millionen Schüler Anspruch auf Geld für den Kauf etwa von Schulranzen und Schreibmaterial, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht.
Das waren rund 5.300 mehr als im Jahr zuvor und knapp 45.400 mehr als im Februar 2016.
Zum Vergleich: In Deutschland wurden im Schuljahr 2016/2017 laut Statistischem Bundesamt rund 8,4 Millionen Schüler an allgemeinbildenden Schulen unterrichtet.
Die meisten Leistungsempfänger gab es den Zahlen zufolge, über die zunächst die "Passauer Neue Presse" berichtet hatte, in Nordrhein-Westfalen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland erhielten rund 300.000 Schüler aus Hartz-IV-Familien staatliche Leistungen für die Anschaffung von Schulbedarf.
Linke fordert höhere Hilfen
Es folgen Niedersachsen mit 117.000 Schülern, Berlin mit 98.000 Schülern, Baden-Württemberg mit knapp 89.500 Schülern und Bayern mit knapp 81.000 Schülern.
Kinder aus Hartz-IV-Haushalten bekommen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket jährlich pauschal 100 Euro zur Anschaffung von Schulbedarf. Davon werden 70 Euro im August ausgezahlt und 30 Euro im Februar. Zahlen zum August dieses Jahres liegen noch nicht vor.
Die Linken-Politikerin Sabine Zimmermann kritisierte die Hilfen als zu niedrig: "Insgesamt hundert Euro für den Schulbedarf pro Jahr reichen nicht aus, um die anfallenden Kosten zu decken."
Sie forderte, den vor zehn Jahren festgelegten Pauschalbetrag anzuheben. Von gleichen Chancen für Kinder aus ärmeren Familien könne nach derzeitiger Rechtslage "keine Rede sein", erklärte Zimmermann. (afp/mcf)
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