SPD-Chef Lars Klingbeil hat als Konsequenz aus der russischen Hacker-Attacke auf die SPD-Zentrale im vergangenen Jahr einen besseren Schutz vor Angriffen aus dem Kreml gefordert.

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"Wir müssen künftig Sicherheit in Europa nicht mehr mit Russland, sondern vor Russland organisieren", sagte Klingbeil dem "Kölner Stadt-Anzeiger" nach Angaben vom Freitag.

"Es ist offensichtlich: Dem Regime von Putin gefällt nicht, wie klar wir uns an die Seite der Ukraine gestellt haben", sagte Klingbeil weiter. "Wir lassen uns von solchen Attacken nicht einschüchtern." Die SPD habe ihre Russland-Politik der vergangenen Jahre aufgearbeitet und einen neuen Kurs eingeschlagen, betonte der Parteichef.

Ähnlich äußerte sich auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. "Putin greift die SPD an, weil wir in besonderer Weise die wehrhafte Demokratie in Deutschland verkörpern", erklärte Kühnert am Freitag. "Dass Putin die Sozialdemokratie angreift, das offenbart gleichermaßen seine Angst und unsere politische Stärke." Die Ermittlungsergebnisse überraschten ihn "angesichts unserer unmissverständlichen Haltung an der Seite der von Putin überfallenen Ukraine nicht".

Laut Bundesinnenministerium soll die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuerte Gruppe APT 28 Ende 2022 mit ihrem Angriff auf die SPD-Parteizentrale begonnen haben. "Seit mindestens März 2022" soll sie "über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte kritische Sicherheitslücke in Microsoft Outlook" ausgenutzt haben, "um E-Mail-Konten zu kompromittieren", teilte das Ministerium mit.

Die Bundesregierung verurteilte den Hackerangriff "auf das Schärfste". Erste diplomatische Konsequenzen gab es bereits: Der Geschäftsträger der russischen Botschaft wurde ins Auswärtige Amt einbestellt.  © AFP

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