Ein vermisster US-Amerikaner wurde überraschend nach dem Sturz Assads in Syrien gefunden. Nach einem vor zehn Jahren entführten Journalisten wird weiterhin gesucht. Seine Familie ist hoffnungsvoll.
Der Sturz des syrischen Machthabers
Die Polizei in Ungarn hatte Timmerman im August als vermisst gemeldet, aber keine Angaben zur Staatsbürgerschaft gemacht. Zuletzt sei der 29-Jährige in Budapest gesehen worden. Die Polizei im US-Bundesstaat Missouri, aus dem der Mann stammen soll, hatte ebenfalls sein Verschwinden mitgeteilt.
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Laut einem Bericht von "AP News" erklärte Timmerman, er sei gut behandelt worden. Er habe aber hören können, wie andere gefoltert wurden. US-Beamten zufolge arbeite man daran, die Identität Timmermans zu bestätigen. US-Außenminister Antony Blinken sagte gegenüber Reportern, das Weiße Haus kümmere sich darum, den Mann "nach Hause zu bringen". Er lehnte aus Datenschutzgründen weitere Kommentare ab.
US-Journalist Austin Tice weiterhin vermisst
Örtliche Journalisten hielten den Mann zunächst für den US-Journalisten Austin Tice, der vor mehr als zehn Jahren in Syrien verschleppt wurde. Sie veröffentlichten Fotos und Videos des erschöpft und abwesend wirkenden Mannes mit Bart und Kapuzenpullover. Der Mann sagte in Interviews, sein Name sei Travis. Er sei als "Pilger" über die Grenze gekommen und habe sieben Monate im Gefängnis verbracht.
Zum Fall Tice hatte sich US-Präsident Joe Biden zuletzt persönlich geäußert. "Wir glauben, dass er am Leben ist", sagte Biden und erklärte, eine Rückkehr in die USA sei möglich. Die Familie hatte vor etwa einer Woche erklärt, sie wisse aus guter Quelle, dass der 43-Jährige am Leben sei.
Tice war als freier Journalist in Syrien, als ihn Unbekannte im August 2012 an einem Checkpoint in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus verschleppten. Wenige Wochen später tauchte nach Angaben seiner Familie ein Video auf, das ihn mit einer Gruppe Bewaffneter zeigte. 2022 teilte die US-Regierung mit, sie wisse mit Sicherheit, "dass er vom syrischen Regime festgehalten worden ist". Die syrische Regierung wies den Vorwurf damals zurück. (dpa/ bearbeitet von ng)
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