Die letzten Kämpfer der IS-Terrormiliz sind in einem Ort im Osten Syriens auf engstem Raum eingeschlossen. Sie wollen sich trotz aussichtsloser Lage nicht ergeben. Jetzt ist ihre Frist abgelaufen.
Im Osten Syriens haben Truppen unter kurdischer Führung nach eigenen Angaben den finalen Angriff auf die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Die Kämpfe hätten angefangen, sagte der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte, Mustafa Bali, am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur.
Ihm zufolge ist nicht damit zu rechnen, dass sich die in dem Ort Baghus verbliebenen Extremisten ergeben. Die Frist für den IS sei abgelaufen. Auf Twitter berichtete Bali, Jets der internationalen Anti-IS-Koalition flögen Angriffe auf Waffenlager der Terroristen.
Die letzten IS-Kämpfer sind in dem Ort an der irakischen Grenze in einem Zeltlager auf engstem Raum eingeschlossen. Die SDF hatten die Angriffe zuletzt eingestellt, damit Zivilisten Baghus verlassen können. Bali zufolge flüchteten Zehntausende aus dem Ort. Auch Tausende Terroristen verschiedener Nationalitäten hätten sich ergeben, erklärte er. In den Händen der Kurden befinden sich auch deutsche IS-Kämpfer und deren Familienangehörige.
Terrorzellen weiter aktiv
Der IS hatte den Höhepunkt seiner Macht im Sommer 2014 erreicht, als er große Teile Syriens und des Irak kontrollierte. Mittlerweile hat er sein früheres Herrschaftsgebiet fast vollständig verloren. Den größten Teil ihrer Gebiete in Syrien wurden von den SDF erobert.
Zellen der Dschihadisten sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. Immer wieder kommt es in verschiedenen Gebieten zu Angriffen der Dschihadisten. Viele von ihnen sind in den Wüstengebieten der beiden Länder untergetaucht. Beobachter warnen, der IS sei noch nicht besiegt.
Auch der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, John Bolton, sagte am Sonntag, der IS habe zwar praktisch 100 Prozent seines eroberten Territoriums verloren, bleibe aber als Terrororganisation weiter gefährlich. "Wir wissen jetzt, dass es immer noch verstreute IS-Kämpfer im Irak und in Syrien gibt und dass der IS selbst in anderen Teilen der Welt wächst", sagte Bolton dem US-Sender ABC. "Die Bedrohung des IS wird bleiben."
US-Präsident Donald Trump hatte Ende Februar behauptet, dass IS-Gebiet sei zu "100 Prozent" zurückerobert und die Gefahr damit weitgehend gebannt. Er verfolgt das Ziel, die US-Truppen im Land so bald wie möglich abzuziehen. © dpa
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