- An diesem Montag starteten SPD, Grüne und FDP in ihre Sondierungsgespräche.
- Zu Beginn der Gespräche stand der Kilmaschutz im Mittelpunkt.
- Am Freitag wollen die Parteien ein Zwischenfazit ziehen.
Die Unterhändler von SPD, Grünen und FDP wollen mit vertieften Gesprächen den politischen Kurs einer möglichen ersten Ampelkoalition auf Bundesebene abstecken. Am Montag hatten sie den ganzen Tag reserviert, um der Bildung eines Regierungsbündnisses näher zu kommen. Zum Beginn der Gespräche auf dem Gelände der Berliner Messen forderten Klimaschützer mehr Tempo, um die Erderwärmung einzudämmen. Am Freitag wollen die Ampel-Parteien ein Zwischenfazit ziehen und möglicherweise bereits über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen entscheiden.
Aus Teilnehmerkreisen hieß es, bis dahin werde zunächst in kleineren Gruppen von je sechs Verhandlern über Details gesprochen. Bei den vorherigen Treffen hatten FDP und Grüne je zehn Verhandler geschickt, die SPD war die ganze Zeit über mit sechs Politikern angetreten. Am Montag standen eine ganze Reihe auch strittiger Themen auf der Tagesordnung, wie aus den Parteien zu hören war.
Öffentlich wollen sich die Unterhändler erst am Dienstagmittag äußern. Man lege die Programme übereinander und schaue, was sich gut zusammenführen lasse, sagte
FDP: Optimismus trotz Reibungsflächen
Die Liberalen nannten allerdings auch rote Linien: "Keine Steuererhöhungen und keine Aufweichung der Schuldenbremse unseres Grundgesetzes", diese Forderungen seien bekannt, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion,
Kutschaty sagte, er halte nichts davon, jetzt schon rote Linien zu ziehen. Wichtig sei jetzt ein vertrauensvolles Klima in der Sondierung. Es gehe darum, drei sehr unterschiedliche Parteien zusammenzuführen, jede Partei müsse kompromissbereit sein. Er betonte aber auch, SPD, Grüne und FDP müssten sich Gedanken machen, "wie man Politik finanzieren kann, das was notwendig ist". "Letztendlich werden wir uns auch fragen müssen, wie ist das alles zu finanzieren." Doch erstmal sollten die Gespräche abgewartet werden.
SPD-Vize
Auch in der Haushalts- und Finanzpolitik, einer der größten Knackpunkte in den Ampel-Gesprächen, erwartet Kühnert Kompromissbereitschaft. Hier müsse ernsthaft geklärt werden, wie die Einnahme- und Ausgabesituation des Staates und ein gerechteres Steuersystem aussehen sollten. "Da ist sicherlich eine Menge Strecke noch zu gehen", sagte Kühnert. "Ich vermute, dass da alle ein stückweit von ihren Standpunkten auch Abstand nehmen müssen. So ist das eben in Verhandlungen in der Demokratie."
Grünen-Chef
Natürlich seien die Finanzen ein "riesiges Problem". Man müsse sich aber auch klar machen, dass es wahrscheinlich Projekte gebe, die nur in einer Koalition mit FDP und Grünen wirklich gedeihen könnten. Wenn die Verhandlungen hakten, lohne ein Blick "auf das, was verloren geht, wenn es nicht gelingt und ich glaube, das hält uns dann ganz gut zusammen", sagte Habeck. Jetzt beginne die "Zeit der Fantasie".
Das nächste Treffen von SPD, Grünen und FDP ist für Dienstag geplant. Am Mittwoch und Donnerstag wollen die Generalsekretäre der Parteien in kleiner Runde weiterarbeiten, während SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zum Treffen der G20-Finanzminister nach Washington reist. Zum Stand der Gespräche haben die Vertreter der Parteien wiederholt auf eine vereinbarte Vertraulichkeit verwiesen. Es zeichnet sich aber ab, dass Steuern, Schulden und der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen große Knackpunkte sein könnten. (br/dpa)
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