Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich gegen Verzögerungen bei der umstrittenen Cannabis-Legalisierung gewandt. "Ich bleibe zuversichtlich, dass das Gesetz zum 1. April greift. Das ist übrigens auch im Interesse der Gerechtigkeit", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post" (Freitag). "Eine Verschiebung würde eine neue Rechtsunsicherheit schaffen. Wie soll ein Richter bei einer Rechtslage in der Schwebe entscheiden?" Hintergrund sind Warnungen aus den Ländern vor einer Überlastung der Justiz durch eine ebenfalls vorgesehene Amnestie für Fälle, die künftig legal sind.
Nach dem vom Bundestag beschlossenen Gesetz sollen Besitz und Anbau der Droge mit zahlreichen Vorgaben für Volljährige zum Eigenkonsum legal werden. Das Gesetz kommt am 22. März abschließend in den Bundesrat. Zustimmungsbedürftig ist es nicht, aber die Länderkammer könnte den Vermittlungsausschuss anrufen und das Verfahren abbremsen.
Aus den Ländern waren Bedenken wegen der kurzen Frist bis zum 1. April laut geworden. So will sich unter anderem Nordrhein-Westfalen im Bundesrat dafür einsetzen, dass das Gesetz erst später in Kraft tritt. Konkret sollen Betroffene bei der Staatsanwaltschaft beantragen können, dass Einträge im Bundeszentralregister getilgt werden. Relevant ist das etwa für Führungszeugnisse. Infrage kommen vor allem Verurteilungen für Besitz, Erwerb und Anbau von bis zu 30 Gramm Cannabis, wie das Bundesgesundheitsministerium erläuterte. © dpa
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