Die CDU hat sich eigentlich gegen eine Koalition mit der AfD ausgesprochen. Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen scheint das aber nicht ganz so eng zu sehen.
Der frühere Verfassungsschutzchef
"Ich glaube, in der jetzigen Situation werden wir es auch ausschließen, dass es zu einer derartigen Koalition kommt, aber man weiß nie", sagte das CDU-Mitglied Maaßen am Samstag im Deutschlandfunk.
Kritik an Maaßens "Wahlwerbung"
"Herr Maaßen betreibt hier Wahlwerbung für die AfD", kritisierte der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels, Christian Bäumler.
Der Vize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) betonte im Gespräch mit dem "Handelsblatt", die CDU habe eine Koalition mit der AfD "ohne Wenn und Aber" abgelehnt. Diese Partei setze sich "überwiegend aus Rechtspopulisten und Rechtsradikalen zusammen".
Maaßen glaubt an Wahlerfolg der CDU
Maaßen betonte in dem Interview, Ziel sei es, dass die CDU bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen im Herbst stärkste Partei werde. Er könne sich durchaus vorstellen, dass das erreichbar sei.
Er zeigte sich zudem überzeugt, dass die CDU in den drei ostdeutschen Ländern auch ohne die AfD eine Koalition bilden könne. Insbesondere in Thüringen glaube er nicht, dass eine Kooperation mit der AfD unter Landeschef Björn Höcke möglich sei
"Um eine Koalition zu bilden, braucht man gemeinsame Werte und Überzeugungen. Die sehe ich derzeit jedenfalls nicht", sagte er.
Maaßens Besuch der Werteunion fällt aus
Maaßen ist Mitglied der Werteunion, einer konservativen Gruppierung innerhalb von CDU und CSU, die am Samstag zu ihrem Bundestreffen in Filderstadt bei Stuttgart zusammenkam.
Der frühere Verfassungsschutzchef sollte dort eigentlich als Gastredner auftreten - nach Angaben von Werte-Unions-Chef Alexander Mitsch fiel allerdings Maaßens Flug aus. Stattdessen sollte eine Videobotschaft von ihm abgespielt werden. (hub/dpa)
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