Manuela Schwesig macht ihrer Partei einen Strich durch die Rechnung: Sie will - anders als von vielen erwartet - nicht für den SPD-Vorsitz kandidieren. Das gilt auch für ihre anderen beiden Kollegen aus dem Übergangstrio.
Die drei stellvertretenden SPD-Vorsitzenden, die kommissarisch die Leitung der Partei übernehmen, wollen nicht für den Parteivorsitz kandidieren. Das machten die Parteivize
Schwesig galt als potentielle Nahles-Nachfolgerin
Während es als unwahrscheinlich galt, dass Dreyer und Schäfer-Gümbel über die Übergangszeit hinaus Interesse an den SPD-Spitzenämtern haben, stand Schwesig auf der Liste der potenziellen Nahles-Nachfolger bei vielen Beobachtern ganz oben.
Nun sagte Schwesig jedoch, ihr Platz sei in Mecklenburg-Vorpommern. Dies habe sie so für sich entschieden. Schwesig ist Ministerpräsidentin des Landes.
Dreyer sagte, es sei für sie schon lange klar, dass sie als Ministerpräsidentin bei der nächsten Wahl in Rheinland-Pfalz wieder antreten wolle. Deshalb habe sie ausgeschlossen, neue SPD-Chefin zu werden.
SPD-Vorstandssitzung am 24. Juni
Schäfer-Gümbel will sich im Herbst aus der Politik zurückziehen - er wechselt als Arbeitsdirektor zur Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Schäfer-Gümbel kündigte für den 24. Juni eine Vorstandssitzung an. Bei dieser solle über das Verfahren und die Struktur zum künftigen Parteivorsitz beraten werden. Thema solle auch sein, mit welchem Verfahren die SPD die Halbzeitbilanz der Koalition angehen wolle.
Nahles war am Vormittag im Parteivorstand offiziell zurückgetreten. Sie legt auch ihr Amt als Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion nieder. Nahles verließ das Willy-Brandt-Haus mit den Worten "Machen Sie's gut" - und der Vorstand tagte ohne sie weiter. Ziel der Beratungen war ein Fahrplan für eine Neuaufstellung der in eine tiefe Krise gefallenen Partei. (afp/dpa/mcf)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.