Oppositionsführer Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, schnell mehr Geld in die Erforschung von Long Covid zu investieren.
"Die exzellente Grundlagenforschung in Deutschland bleibt aktuell weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Ich fordere die Bundesregierung eindringlich auf, sich hier schnellstens zu korrigieren", sagte der CDU-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Unter Long Covid versteht man die teils schweren Beschwerden, die nach einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten.
Das Bundesbildungsministerium wies die Kritik von
Der CDU-Vorsitzende rechnete vor, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) habe in den vergangenen zwei Jahren bei einem Gesamtetat von über 41 Milliarden Euro nur etwas mehr als 9 Millionen Euro für die Forschungsförderung bereitgestellt. "Ich finde das inakzeptabel und in Anbetracht der großen Betroffenheit in unserer Gesellschaft völlig unzureichend."
Aus dem Ministerium hieß es dazu, vom Mai 2021 bis zum September 2023 seien fünf Fördermaßnahmen gestartet und insgesamt 43,5 Millionen Euro bereitgestellt worden: "Es ist unverantwortlich, wenn die Zahlen dazu falsch dargestellt werden." Bei der Förderung gehe es von der Erforschung des Ablaufs eines Krankheitsprozesses über Medikamente und Diagnoseinstrumente bis hin zur Versorgungsforschung.
Merz forderte für Deutschland eine großangelegte nationale Dekade gegen Long Covid, "die über zehn Jahre alle Kräfte in Wissenschaft, Forschung und Praxis bündelt und dafür sorgt, dass aus einem heutigen Schicksalsschlag schnellstmöglich behandelbare Krankheiten werden". In Deutschland litten Schätzungen zufolge mehr als 2,5 Millionen Menschen an Long Covid. "Die Betroffenen und ihre Angehörigen hoffen auf Fortschritte in Wissenschaft und Forschung."
Merz bezog auch das Post-Vac-Syndrom und die Erkrankung Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ein. Die Symptome ähneln sich bei allen drei Krankheiten. Sie bestehen unter anderem aus chronischer Müdigkeit und starken Erschöpfungszuständen. © dpa
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