Mit 25 Jahren ist Michael Salomo derzeit der jüngste amtierende Bürgermeister in Deutschland. Am Montag tritt er offiziell seinen Job im baden-württembergischen Haßmersheim an - mit großen Plänen. Doch ab welchem Alter kann man eigentlich Bürgermeister werden? Und sind die jungen Bewerber den Aufgaben überhaupt gewachsen?

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Michael Salomo hat jedenfalls überzeugende Gründe, warum das Alter bei dem Job eine untergeordnete Rolle spielen sollte. Seiner Meinung nach kann es nur positiv sein, wenn junge Menschen in ihren Kommunen politisches Engagement zeigen. "Ich persönlich finde es schade, wenn der Altersdurchschnitt im Gemeinderat bei weit über 60 liegt. Da kommen manche Themen einfach nicht mehr auf die Tagesordnung", sagt Salomo. "Die Durchmischung ist sehr wichtig."

Ab welchem Alter man zum Bürgermeister gewählt werden kann, ist in Deutschland Sache der Bundesländer: Sie legen sowohl das Mindest- als auch das Höchstalter für einen Bürgermeisterkandidaten fest. Während in Bayern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen schon 21-Jährige zur Leitung einer Kommune berufen werden können, gilt in den meisten anderen Bundesländern eine Grenze von 23 oder 25 Jahren. Am längsten müssen die Bewerber in Schleswig-Holstein warten: Hier gilt ein Mindestalter von 27 Jahren.

Überraschender Wahlsieg

Probleme mit meinem Alter hatten tatsächlich die wenigsten - komischerweise waren es vor allem Gleichaltrige, die sich wunderten, dass sich ein so junger Mann zur Wahl stellt." Bei einer Veranstaltung in Stuttgart hatte der ehemalige Verwaltungsbürgermeister Gerhard Lang Salomo direkt angesprochen, ob er nicht Bürgermeister werden wolle. "Ich hatte mir bis dahin darüber noch nie Gedanken gemacht und fand die Idee zuerst verrückt - konnte mich mit der Zeit aber immer mehr begeistern."

Eigentlich stammt Salomo aus dem Allgäu, auf Haßmersheim war seine Wahl wegen der relativ guten Haushaltslage und der engagierten Bürger gefallen. "Da kann man am ehesten etwas bewegen." Gleich nach seinem 25. Geburtstag im September 2013 habe er sich in den Wahlkampf gestürzt, erzählt er. Viereinhalb Wochen blieben dem SPD-Mann, um seinen Namen im Ort ins Gespräch zu bringen. Stolze 24 Jahre war sein Vorgänger zu diesem Zeitpunkt im Amt gewesen.

"Zuerst hatte mir kaum einer eine Chance eingeräumt - kurz vor der Wahl hat sich das grundlegend geändert", sagt der gelernte Regierungssekretär. Etwa 740 Hausbesuche in der 4.800-Seelen-Gemeinde, die obligatorische Plakatierung und eine starke Internetpräsenz zeigten am Ende Wirkung: Überraschend stimmten 54 Prozent der Wahlberechtigten für Salomo.

Homosexualität kein Problem

Mit seiner Homosexualität ging Salomo von Anfang an offen um. Im Wahlkampf sei das nur ein einziges Mal zur Sprache gekommen, Probleme habe es nie gegeben. "Mach Dir deswegen keine Sorgen, Du bist halt unser Wowereit von Haßmersheim", hatte eine Frau gleich am zweiten Wahlkampftag lachend zu ihm gesagt, erinnert sich Salomo. "Danach war das Thema erledigt."

Vor allem die Jugendarbeit will Salomo schnell verbessern sowie ein besseres Pflegeangebot für ältere Einwohner in den Ort bringen, um den Wegzug zu stoppen.

Junge Bürgermeister sind in Deutschland keine Seltenheit. Zu den jüngsten Rathauschefs zählen Michael Adam (Bodenmais, Bayern) sowie Carsten Guhr (Oberlichtenau, Sachsen), die beide vor Jahren mit 23 ins Amt gewählt worden waren. Ein Makel scheint der frühe Einstieg nicht zu sein: Viele der jungen Wahlsieger wurden wiedergewählt oder starteten mit dem Posten in eine erfolgreiche Politiker-Karriere.

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