Die CSU ist in jüngsten Umfragen auf 38 Prozent abgestürzt – für die Christsozialen eine mittlere Katastrophe. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder führt die miesen Werte auf Entscheidungen auf Bundesebene zurück und gibt damit auch Horst Seehofer die Schuld. Der weist die Kritik seines parteiinternen Intimfeinds nun entschieden zurück.
Die Bundespolitik ist schuld am Umfragetief der CSU – so sieht das zumindest der bayerische Ministerpräsident
Drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern sind die Christsozialen in einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers" auf 38 Prozent abgesackt - und damit weit von der angestrebten absoluten Mehrheit entfernt.
Absolute Mehrheit "unter meiner Führung geholt"
"Bayern steht blendend da und Markus Söder stützt sich auf eine absolute Mehrheit, die wir 2013 unter meiner Führung geholt haben", stellt Seehofer klar.
Bayern könne "also handeln, die Staatsregierung ist auf keinen Koalitionspartner angewiesen, das ist ein großer Vorteil für den Wahlkampf". Seehofer zeigte sich überzeugt, dass die absolute Mehrheit der CSU im Freistaat "nach wie vor möglich" sei.
Seehofer sieht sich als Opfer
Angesprochen auf die massive Kritik an seinen jüngsten Äußerungen, unter anderem dem Kommentar über 69 abgeschobene Flüchtlinge an seinem 69. Geburtstag, beklagte Seehofer eine Kampagne seiner politischen Gegner.
"Jeder, der es sehen will, sieht, dass hier eine Kampagne gefahren wird, die geht gegen mich und meine Partei."
Leider hätten sich auch Einzelne aus der CSU dafür vereinnahmen lassen. "Viele der Kritiker lassen genau das vermissen, was sie mir vorwerfen: Anstand und Stil", monierte der 69-Jährige.
Spekulationen, dass er bei einem Debakel bei der Landtagswahl in Bayern als Parteivorsitzender zurücktreten könnte, wies Seehofer ebenfalls zurück. "Das ist eines von diesen Märchen, die jetzt überall herumerzählt werden", sagte er. "Daran beteilige ich mich nicht." (jwo/afp/dpa)
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