Saudi-Arabien möchte sein Öl nicht als politische Waffe im Konflikt um den getöteten Journalisten Jamal Khashoggi einsetzen. Eine Preissteigerung könnte es dennoch geben.

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Im Konflikt um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi will Saudi-Arabien eigenen Angaben zufolge sein Öl nicht als politische Waffe einsetzen.

Es gebe keinen Plan, wie 1973 die Ölfördermengen zu drosseln, sagte der saudische Ölminister Chalid al-Falih in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der russischen Agentur Tass. Zugleich schloss er jedoch Ölpreissteigerungen im Zuge der Iran-Sanktionen nicht aus.

Saudi-Arabien räumte Tod Kashoggis ein

Saudi-Arabien hatte unter massivem Druck eingeräumt, dass Khashoggi Anfang des Monats im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden war. Nach offizieller Darstellung kam der regimekritische Journalist bei einer Schlägerei ums Leben.

An der Version gibt es aber erhebliche Zweifel. In westlichen Ländern waren wegen des Falles Rufe nach Sanktionen gegen Saudi-Arabien zu hören. Auf diese könnte das Land mit einer Drosselung der Ölförderung reagieren.

Ölpreis könne trotzdem steigen

Al-Falih erklärte, der Vorfall werde vorbeigehen. Saudi-Arabien sei ein verantwortungsvolles Land, dass seit Jahrzehnten das Öl von der Politik trenne.

Allerdings wollte er nicht ausschließen, dass der Ölpreis wegen der Iran-Sanktionen auf über 100 Dollar steige. "Ich kann (...) keine Garantie geben, weil ich nicht vorhersagen kann, was mit anderen Anbietern passiert", sagte Al-Falih. Saudi-Arabien könne die Förderung hochfahren. Sollte jedoch eine Lücke von drei Millionen Barrel am Tag entstehen, könne sein Land diese nicht schließen.  © dpa

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