Nach der Rücktrittserklärung der Grünen-Spitze dreht sich die Diskussion über die Richtung der Partei, aktuell vor allem um einen: Wirtschaftsminister Robert Habeck. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) warnt vor starker Fokussierung.

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Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) rät ihrer Partei von einer zu starken Fokussierung auf den wahrscheinlichen Kanzlerkandidaten Robert Habeck ab. "Es ist nicht vorstellbar, dass sich die Grünen an einer einzigen Person ausrichten – und das wäre auch nicht im Sinne von Robert Habeck", sagte Lemke den Funke-Zeitungen vom Mittwoch. "Er hat schon jetzt eine herausragende Position als Vizekanzler, und er wird sie auch als wahrscheinlicher Spitzenkandidat der Grünen haben."

Kein Bündnis Robert Habeck in Sicht

Mutmaßungen, die Grünen könnten sich in so etwas wie ein Bündnis Robert Habeck verwandeln, nannte Lemke Unsinn. "Das würden die Grünen nicht mit sich machen lassen und das liegt schon in der DNA der Partei", sagte sie.

Lemke betonte: "Wir haben eine klare Quotierungsregelung, die Ausnahmen zulässt, um einzelne Spitzenkandidaten zu wählen. Aber den Anspruch, die Vielfalt der Partei in der Führung abzubilden, und den, dass Frauen mehr als nur ein Wörtchen mitzureden haben, geben wir niemals auf."

Auf die Nachfrage, ob die Grünen möglicherweise gar keinen Kanzlerkandidaten aufstellen, sagte Lemke: "Die Frage, ob wir einen Kanzlerkandidaten oder einen Spitzenkandidaten nominieren, halte ich nicht für entscheidend." Entscheidend sei, "wem die Menschen in unserem Land bei der Bundestagswahl Verantwortung für Gegenwart und Zukunft übertragen möchten." (afp/ bearbeitet durch ras)

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