In Südtirol hat die neue Mitte-Rechts-Koalition aus insgesamt fünf Parteien den bisherigen Landeshauptmann Arno Kompatscher wieder zum Regierungschef gewählt. Der 51-Jährige von der Südtiroler Volkspartei (SVP) bekam am Donnerstag im Landtag von Bozen alle 19 Stimmen der neuen Koalition. Bisher hatte er ein Zweierbündnis geführt. Künftig regiert in der weitgehend deutschsprachigen Provinz im Norden Italiens ein Bündnis aus fünf Parteien.
Neben der christdemokratischen SVP, die in Südtirol schon ein Dreivierteljahrhundert ununterbrochen an der Regierung ist, sind dies die ebenfalls deutschsprachige Rechtspartei der Südtiroler Freiheitlichen sowie die drei rechten Parteien Fratelli d'Italia (Brüder Italiens), Lega und La Civica, die alle einen italienischen Hintergrund haben. Die Opposition hielt Kompatscher vor, weit nach rechts zu rücken. Ihre 16 Abgeordneten stimmten geschlossen gegen ihn.
Die SVP hatte die Politik in Südtirol viele Jahrzehnte lang dominiert - ähnlich wie die CSU in Bayern. Bei der Wahl Ende Oktober stürzte sie jedoch auf ein historisches Tief von 34,5 Prozent ab. Damit ist sie nun erstmals auf mehrere Koalitionspartner angewiesen. Erstmals sitzt eine weitere deutschsprachige Partei mit in der Regierung. Die Südtiroler Freiheitlichen sind eng verbunden mit der rechten FPÖ im Nachbarland Österreich. Bisher regierte in Bozen ein Zweierbündnis von SVP und Lega.
Die Provinz, die in erheblichem Maße vom Tourismus lebt, zählt etwa 530 000 Einwohner. Davon haben rund zwei Drittel Deutsch als Muttersprache. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.