Volker Kauder ist einer der engsten Vertrauten von Kanzlerin Angela Merkel. Am Dienstag entscheidet sich, ob er den Fraktionsvorsitz behält - oder ob sein Vize das Ruder übernimmt.
Er steht von Anfang an an der Seite der Kanzlerin: So lange schon
Finanz- und Griechenlandkrise, der Atomausstieg, das Rumoren durch den starken Flüchtlingszuzug: Kauder hat immer wieder schwierige Lagen meistern und Mehrheiten für Merkel organisieren müssen. Seit 13 Jahren führt der Baden-Württemberger die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU, so lange wie niemand zuvor.
Seit 28 Jahren sitzt Kauder im Bundestag
Seit 1990 ist Kauder Mitglied des Bundestags. Von 1991 bis 2005 war er Generalsekretär der CDU in Baden-Württemberg, von 2002 bis 2005 Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion unter der Vorsitzenden Angela Merkel.
Als sie 2005 in das Kanzleramt einzog, wurde Kauder Fraktionschef. Ihr Verhältnis gilt als vertrauensvoll. Kauder ist kein Mann der lauten Töne, gilt als loyal, zuhörend.
Ein besonders gutes Verhältnis hatte er zu seinem SPD-Pendant Peter Struck. Als der im Dezember 2012 starb, war er schwer getroffen. "Peter Struck ist in der Zeit der großen Koalition zu einem verlässlichen Freund und Wegbegleiter geworden", sagt Kauder.
Vieles hat sich verändert im Bundestag, gerade auch durch den Einzug der AfD. Heute muss Kauder mit Andrea Nahles die Koalition im Bundestag zusammenhalten - und Mehrheiten für die dritte große Koalition unter Merkel organisieren.
Der Blitzableiter für Fraktion und Kanzlerin
Der CDU-Mann Kauder wurde zuletzt zunehmend zum Blitzableiter für den Unmut in der Fraktion, auch über die Kanzlerin. Im Asylstreit mit der CSU kam es im vergangenen Sommer - ein Novum - zu getrennten Sitzungen der Abgeordneten der Schwesterparteien.
Nach der Bundestagswahl 2013, als die Union fast die absolute Mehrheit geholt hatte, wurde Kauder noch mit 97,4 Prozent im Amt bestätigt, sein bislang bestes Ergebnis.
Aber schon bei der Wahl im vergangenen Jahr gab es für den Fraktionschef nur noch eine Zustimmung von 77,3 Prozent (ohne Gegenkandidaten). Dieses Mal gibt es jedoch mit Ralph Brinkhaus jemanden, der sich ebenfalls zur Wahl stellt. Jenseits des Parlaments kämpft Kauder unter anderem gegen die Verfolgung von Christen in aller Welt. (ank/dpa)
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