Er fährt ein Harley-Davidson-Motorrad, ist Milliardär und will sich - wenn nötig - offen in die Politik einmischen: Der neue König von Malaysia ist am Mittwoch als Staatsoberhaupt des südostasiatischen Landes eingesetzt worden.
Bei einer aufwändigen, traditionellen Zeremonie in Kuala Lumpur, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde und an der führende Vertreter des muslimischen Landes teilnahmen, legte der 65-jährige Ibrahim Sultan Iskandar seinen Eid ab.
In den vergangenen Jahren war das traditionell eher repräsentative Amt des Königs von Malaysia wegen politischer Instabilitäten immer wichtiger geworden. Der König wacht über die Ernennung von Politikern, fungiert gleichzeitig als religiöses Oberhaupt der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung und ist Oberster Befehlshaber der Armee.
In Malaysia besteht die Besonderheit, dass der König alle fünf Jahre rotiert; die neun Königtümer Malaysias wählen den neuen König für das Land aus.
Der neue König Sultan Ibrahim stammt aus der südlichen Provinz Johor an der Grenze zu Singapur. Das Finanzunternehmen Bloomberg schätzt das Vermögen von ihm und seiner Familie auf mindestens 5,7 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro), unter anderem in Form von Land in Singapur und Anteilen an verschiedenen Firmen, etwa in der Palmöl-Produktion, in der Immobilienbranche oder der Telekommunikation. Der wohlhabende Investor ist aber auch bekannt dafür, jedes Jahr mit seinem Harley-Davidson-Motorrad durch die armen Gebiete seines Landes zu fahren und Spenden zu verteilen.
Politisch steht der 65-jährige, religiös moderate Milliardär dem Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim nahe. Der Vater von sechs Kindern, der in den USA studierte und sehr Social-Media-affin sein soll, sagte jedoch in einem Interview mit "The Strait Times" aus Singapur im Dezember: "Über 30 Millionen Menschen leben draußen im Land. Ich bin nicht bei euch (den Abgeordneten), sondern bei ihnen."
In wenigen Monaten soll die Krönungszeremonie stattfinden. © AFP
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