Freiheit für Kyaw Soe Oo und Wa Lone: Nach weit über einem Jahr in Haft hat Myanmar die beiden Reuters-Journalisten entlassen. Die Festnahme und das Urteil gegen die Reporter hatte auf der ganzen Welt für Kritik gesorgt.

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Nach mehr als 500 Tagen im Gefängnis hat Myanmar zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters freigelassen. Die Journalisten durften die Haftanstalt in Rangun am Dienstag vorzeitig verlassen, wie die Agentur bestätigte.

Sie waren in dem südostasiatischen Land zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie sich bei der Recherche zu Massakern an Muslimen illegal Staatsgeheimnisse beschafft haben sollen. Beide beteuern ihre Unschuld.

Hat die Polizei Beweise gefälscht?

Die Reporter Kyaw Soe Oo und Wa Lone - beide selbst aus Myanmar - waren im Dezember 2017 festgenommen und dann verurteilt worden. Während des Prozesses sagte ein Polizeioffizier aus, die Polizei habe falsche Beweismittel fabriziert. Trotzdem sprach das Gericht sie schuldig. Alle Versuche, auf juristischem Weg das Urteil zu ändern, blieben ohne Erfolg. Jetzt kamen sie mit mehr als 6.000 weiteren Häftlingen durch einen Gnadenerlass frei.

Der Fall hatte weltweit Proteste ausgelöst. Die beiden bekamen während der Haftzeit viele Auszeichnungen, auch den renommierten Pulitzer-Preis.

Keine Hilfe von Aung San Suu Kyi

Unterstützer hatten immer wieder an die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Regierung appelliert, beide zu begnadigen. Sie wurden aber stets auf die Gerichte verwiesen. Suu Kyi beschuldigte die Reporter sogar, gegen Gesetze verstoßen zu haben.

Armee und Regierung stehen im überwiegend buddhistischen Myanmar wegen der brutalen Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit international schwer in der Kritik. Mehr als 700.000 von ihnen sind ins mehrheitlich muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen.  © dpa

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