Die israelische Luftwaffe griff im vergangenen November gezielt einen Tunnel an, in dem sich ein Hamas-Kommandeur versteckt hielt. Dabei sollen auch drei israelische Geiseln umgekommen sein.
Drei israelische Geiseln, die bereits im vergangenen Jahr tot im Gazastreifen geborgen worden waren, sind laut Militärangaben höchstwahrscheinlich bei einem israelischen Bombardement ums Leben gekommen.
Die israelische Armee veröffentlichte entsprechende Schlussfolgerungen einer Untersuchung, die auch den Familien vorgelegt worden seien. Bei zwei der Männer handelte es sich um Soldaten, der dritte – der auch über die französische Staatsbürgerschaft verfügte – war von dem Nova-Musikfestival verschleppt worden.
Luftangriff vom vergangenen November
Die drei seien mit großer Wahrscheinlichkeit bei einem Luftangriff am 10. November 2023 ums Leben gekommen, bei dem ein ranghoher Hamas-Kommandeur gezielt getötet worden sei, hieß es in der Mitteilung der Armee.
Die Umstände ihres Todes hätten jedoch nicht völlig zweifelsfrei geklärt werden können. Die Einschätzung basiere auf einer Kombination des Ortes, an dem sie gefunden wurden, der Analyse des Angriffs, Geheimdienstinformationen sowie forensischen Untersuchungen.
Die Männer seien in einem Tunnelkomplex festgehalten worden, in dem sich der Hamas-Kommandeur aufgehalten habe. "Zum Zeitpunkt des Angriffs hatte die israelische Armee keine Informationen über die Anwesenheit von Geiseln in der Anlage, die das Ziel darstellte."
Das Militär unternehme alles, um Schaden an Geiseln zu verhindern. Die Armee teile "die Trauer der Familien über den schrecklichen Verlust und wird sie weiter begleiten". Angehörige der Geiseln hatten die politische Führung und Armee immer wieder davor gewarnt, die schweren Bombardements im Gazastreifen gefährdeten auch das Leben der Entführten.
Israel: Noch rund 100 Geiseln in Gewalt der Hamas
Bei einem Angriff am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Organisationen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln nach Gaza verschleppt. Das beispiellose Massaker wurde zum Auslöser des derzeitigen Krieges. Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza nach Angaben der lokalen Behörden auf mehr als 41.200 gestiegen. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich kaum überprüfen.
Nach israelischen Informationen befinden sich noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Unklar ist, wie viele von ihnen bald ein Jahr nach ihrer Entführung noch leben. (dpa/bearbeitet von ms)
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