Joe Biden hat sich bei seinem Besuch in Israel hinter die Darstellung gestellt, wonach der Beschuss eines Krankenhauses in Gaza auf den Islamischen Dschihad zurückzuführen sei.
Nach dem Raketenbeschuss eines Krankenhauses in Gaza hat sich US-Präsident Joe
Kurz zuvor hatte Israel nach eigenen Angaben "Beweise" für die Verantwortung der Palästinensermiliz Islamischer Dschihad vorgelegt. "Diese professionelle Analyse basiert auf Geheimdienstinformationen, den operativen Systemen und Luftbildern, die miteinander abgeglichen wurden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv.
"Diese Beweise, die wir mit allen teilen, bestätigen, dass die Explosion durch eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad ausgelöst wurde", erklärte er. "Es gab keinen Beschuss der IDF (israelischen Armee) vom Land, von der See oder aus der Luft, der das Krankenhaus getroffen hätte." Das israelische Radarsystem habe Raketen ausgemacht, die zu der Zeit der Explosion am Krankenhaus "von Terroristen" im Gazastreifen abgeschossen worden seien und die Analyse der Flugbahn habe ergeben, dass diese Raketen "in der Nähe des Krankenhauses" abgeschossen worden seien.
Aufgenommenes Gespräch soll Verantwortung des Dschihad beweisen
Die israelische Armee veröffentlichte Karten und eine Audiodatei, die nach ihren Angaben ein Gespräch zwischen zwei Hamas-Mitgliedern wiedergibt, in dem die Verantwortung des Islamischen Dschihad erwähnt wird.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas im Gazastreifen waren bei dem Angriff 200 bis 300 Menschen getötet worden. Die Hamas machte Israel für den Vorfall verantwortlich.
In der arabischen Welt übernahmen viele Politiker die Version der Palästinenser und legten Israel den Raketeneinschlag zur Last. Der ägyptische Staatschef Abdel Fattah al-Sisi sprach von einem "israelischen Bombenangriff" auf das Krankenhaus. Dieser sei eine "klare Verletzung des Völkerrechts".
Jordanien wies ebenfalls Israel die Verantwortung zu und sagte ein für Mittwoch geplantes Vierer-Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden, dem jordanischen König Abdullah II., Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und al-Sisi ab. Ein solches Treffen werde stattfinden, "wenn die Entscheidung getroffen wurde, diesen Krieg zu beenden und den Massakern ein Ende zu setzen", erklärte der jordanische Außenminister Ayman Safadi.
Biden: "Ihr seid nicht allein"
Biden war am Vormittag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Die Präsidentenmaschine Air Force One landete auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv, wo Biden von Ministerpräsident
"Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie nicht allein sind. Ihr seid nicht allein", sagte Biden zu Beginn einer gemeinsamen Sitzung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Biden mit dem israelischen Kriegskabinett am Mittwoch. Die USA würden "Israel weiterhin den Rücken stärken, wenn es darum geht, sein Volk zu verteidigen", sagte Biden weiter.
Vor dem Besuch in Israel hatte US-Sprecher John Kirby angekündigt, Biden wolle gegenüber Netanyahu auch "harte Fragen" stellen. Der Präsident wolle unter anderem mehr über Israels Ziele und Pläne in den kommenden Tagen und Wochen hören. Der US-Präsident werde zudem sehr deutlich machen, dass die USA keine Ausweitung des Konflikts wollten, hieß es. (afp/dpa/lko)
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