Nach der versehentlichen Tötung von drei israelische Geiseln durch israelische Soldaten fordern Hunderte Menschen in Tel Aviv die Regierung auf, sich stärker für die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen einzusetzen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betont die Notwendigkeit von Härte und militärischem Druck.
In Israel haben am Samstagabend erneut freigelassene Geiseln, Angehörige von Geiseln sowie Hunderte Unterstützer in Tel Aviv für die Freilassung der in den Gazastreifen Verschleppten demonstriert. Sie forderten Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, mehr für die Rettung der nach israelischen Angaben noch 112 verschleppten Menschen zu tun. Die versehentliche Tötung von drei Geiseln am Freitag durch israelische Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen hat viele Israelis und vor allem Angehörige von Entführten geschockt.
Noam Perry, Angehöriger einer Geisel, warf dem Kriegskabinett um
Netanjahu: Bis zum Ende weitermachen
Raz Ben-Ami, eine Mutter von drei Kindern aus dem am 7. Oktober von Hamas-Terroristen überfallenen Kibbuz Beeri, die nach 54 Tagen freigelassen worden war und deren Ehemann Ohad immer noch in Gaza gefangen gehalten wird, sagte, die Familien hätten bei einem Treffen vor zwei Wochen das Kriegskabinett gewarnt, dass das militärische Vorgehen die Geiseln gefährde. "Sie haben versprochen, die Geiseln lebend zurückzubringen. Worauf warten Sie? Bringen Sie sie jetzt nach Hause", rief sie Netanjahu auf.
Netanjahu betonte bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv jedoch, der militärische Druck auf die Hamas müsse aufrechterhalten bleiben. Nur so könne die Hamas besiegt und die Rückkehr aller Entführten erreicht werden. "Wir sind entschlossener denn je, bis zum Ende weiterzumachen, bis wir die Hamas vernichtet haben und alle unsere Entführten zurückgebracht haben", sagte Netanjahu.
Die Teilnehmer der Demonstration zogen nach der Kundgebung vor dem Museum zum nahe gelegenen Verteidigungsministerium, wo das Kriegskabinett um Netanjahu tagte. Sie trugen ein großes Banner, auf dem Stand: "Holt sie jetzt nach Hause". (dpa/best)
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