EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat die Situation im Gazastreifen als rein menschliches Versagen bezeichnet. Was in Gaza passiere, sei keine humanitäre Krise, sagte er am Donnerstag bei einem Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs in Brüssel. "Es ist kein Erdbeben, es ist keine Flut. Es ist eine Bombardierung."
Er hoffe, dass die Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfeltreffen eine starke Botschaft an Israel senden. "Hört auf zu blockieren, hört auf zu verhindern, dass Lebensmittel in den Gazastreifen gelangen, und kümmert euch um die Zivilisten, denn nicht alle gehören der Hamas an", sagte Borrell. So werde etwa Hilfe für die Zivilisten mit Fallschirmen geschickt, obwohl es nur eine Stunde vom Gazastreifen entfernt einen Flughafen gebe, prangerte der EU-Außenbeauftragte an. "Wir bauen einen Hafen, aber es gibt bereits (in Israel) einen Hafen." Beides sei jedoch für Hilfe im Gazastreifen "geschlossen".
Die humanitäre Lage der Menschen in Gaza spitzt sich seit Wochen zu. Auslöser des Gaza-Kriegs war ein Massaker, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels verübt hatten. Verschiedene Länder versorgen die Zivilbevölkerung in Gaza unter anderem mit Hilfslieferungen mit Fallschirmen über die Luft. Die USA planen zudem, für die Versorgung einen temporären Hafen zu errichten.
© dpa
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