Die Hisbollah hat offenbar einen Luftangriff auf eine israelische Armeestellung gestartet. Israel erklärte, eine "feindliche Drohne" sei in den Norden des Landes eingedrungen.

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Vor dem Hintergrund einer befürchteten regionalen Eskalation zwischen dem Libanon und Israel hat die pro-iranische Hisbollah nach eigenen Angaben eine "Sprengstoffdrohne" in Richtung des Nachbarlandes gestartet. Ihre Kämpfer hätten einen "Luftangriff mit einer mit Sprengstoff beladenen Drohne" auf eine israelische Armeestellung in dem Ort Beit Hillel gestartet, erklärte die Miliz am Sonntag in Online-Netzwerken. Dies sei eine "Vergeltung" für einen israelischen Angriff vom Vortag.

Der Erklärung fügte die Hisbollah ein neues Video hinzu, das angeblich die Koordinaten strategischer Positionen in Israel in Raketenreichweite zeigt. Um welche Orte es sich dabei handeln soll, teilte die Hisbollah nicht mit. Fünf Tage zuvor hatte die Hisbollah bereits ein ähnliches Video veröffentlicht und Israel mit einer großflächigen Offensive gedroht: Nach Angaben der Miliz zeigte es Drohnenaufnahmen von wichtiger Militär- und Energieinfrastruktur in Israels drittgrößter Stadt Haifa.

Die israelische Armee erklärte ihrerseits, dass eine "vom Libanon aus gestartete feindliche Drohne" in den Norden Israels eingedrungen sei. Sie sei aber abgefangen worden und in der Region Beit Hillel abgestürzt. Es sei niemand zu Schaden gekommen.

Gruppe Dschamaa Islamija gibt Tod eines Kommandeurs bekannt

Am Samstag verlautete aus libanesischen Sicherheitskreisen, dass ein Anführer der mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen verbündeten islamistischen Gruppe Dschamaa Islamija bei einem israelischen Angriff auf sein Fahrzeug in der Stadt Chiara in der Bekaa-Ebene getötet worden sei. Die Gruppe selbst gab am Samstag den Tod eines ihrer Kommandeure, Ajman Ghotmeh, "bei einem verräterischen zionistischen Überfall" bekannt.

Die israelische Armee bestätigte später, dass sie den Angriff ausgeführt und den Funktionär "eliminiert" habe. Ihren Angaben zufolge war Ghotmeh für die Versorgung des bewaffneten Fadschr-Flügels des Dschamaa Islamija und der Hamas mit Waffen in diesem Gebiet verantwortlich.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas vor mehr als acht Monaten feuert die vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Hisbollah Raketen und Drohnen auf Israel ab. Zehntausende Menschen im Norden Israels mussten seitdem ihre Häuser verlassen. Israel reagiert auf den Beschuss verstärkt mit Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon.

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden seit Oktober mindestens 480 Menschen getötet, die meisten von ihnen militante Kämpfer. Aber auch 93 Zivilisten waren unter den seitdem Getöteten. Nach israelischen Angaben wurden auf der israelischen Seite der Grenze mindestens 15 Soldaten und elf Zivilisten getötet. (afp/mbo)

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