Israels Militär hat nach der Tötung eines Palästinensers durch einen israelischen Soldaten im Westjordanland eine Untersuchung eröffnet. Der Mann sei am Donnerstag in der Nähe einer israelischen Siedlung im Südwesten der Stadt Betlehem erschossen worden, teilte Israels Armee mit.

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Zuvor soll er "den Verdacht der Soldaten" erregt haben. Unmittelbar nach dem schweren Vorfall sei die Militärpolizei angeordnet worden, eine Untersuchung einzuleiten, hieß es weiter von der Armee, ohne weitere Details zu nennen. Palästinensischen Medien zufolge war der Mann 63 Jahre alt und lebte in der Stadt Hebron.

Mehreren israelischen Medien zufolge durchsuchten Soldaten zunächst die Tasche des Palästinensers und fanden darin ein Messer. Der Mann bewegte laut den Berichten daraufhin seine Hände. Ein Soldat habe daraufhin auf ihn geschossen. Der israelischen Zeitung "Haaretz" zufolge, gab der Soldat an, Angst vor einem Angriff durch den Palästinenser gehabt zu haben. Der Zeitung zufolge soll der Mann jedoch keine Gefahr dargestellt haben.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres durch Terroristen der islamistischen Hamas hat sich die Lage im Westjordanland noch einmal deutlich zugespitzt. Mehr als 420 Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland seitdem bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet. Es kam zugleich auch verstärkt zu Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser.  © dpa

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