Noch immer befinden sich weit über 100 Geiseln in den Händen der Hamas. Während Angehörige der Geiseln auf eine baldige Freilassung hoffen, erteilt Israels Regierung den Vorschlägen der Hamas eine deutliche Absage.
Ein israelischer Regierungssprecher hat eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln zu Bedingungen der islamistischen Hamas strikt abgelehnt. Die Terrororganisation habe "lächerliche" Forderungen wie einen vollständigen Abzug der Armee aus dem Gazastreifen und die Freilassung von "Vergewaltigern und Mördern" verlangt, die beim Überfall auf Israel am 7. Oktober Gräueltaten verübt hätten, sagte Sprecher Avi Hyman am Montag.
Israel will "einen vollständigen Sieg"
"Und als ob das noch nicht genug wäre, wurde uns gesagt, dass wir auch einen palästinensischen Staat etablieren müssten", fügte Hyman hinzu. Das käme einer Kapitulation vor der Hamas getarnt als "Friedensabkommen" gleich. Für Israel sei es unumgänglich, "einen vollständigen Sieg" zu erringen und die Hamas zu zerstören, betonte der Sprecher.
Angehörige der nach Hymans Angaben noch 136 Geiseln im Gazastreifen drängen massiv auf eine neue Vereinbarung zur Freilassung der am 7. Oktober Entführten. Der Sprecher bekräftigte jedoch erneut, nur militärischer Druck werde zum Erfolg führen. Dafür verwies er auf die einwöchige Waffenruhe im November, bei der 105 Geiseln im Austausch gegen 240 palästinensische Häftlinge freikamen.
Deutliche Worte aus Israel
Nur mit militärischem Druck habe Israel damals die Hamas "in die Knie gezwungen". Sie habe gebettelt: "Bitte, bitte, können wir eine Atempause bekommen, eine vorübergehende Beendigung der Gewalt?", sagte Hyman.
Medien zufolge werden Israel und die Hamas von den USA, Ägypten und Katar zu einem Verhandlungsprozess gedrängt, der zur Freilassung von Geiseln und dem Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen führen soll. (dpa/lag)
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